US-Senat geht an Demokraten

Zerreißprobe für die Republikaner

von Redaktion

VON KLAUS RIMPEL

Es ist nicht nur eine knappere Niederlage als in den Umfragen vorhergesagt, nun ist es sogar ein Sieg: Joe Bidens Demokraten haben die Mehrheit im Senat. Donald Trumps „sehr, sehr große Mitteilung“, die er morgen verkünden will, wird jetzt wirklich sehr, sehr spannend: Wenn der Ex-Präsident trotz der Abstrafung seiner Kandidaten sich erneut zur Präsidentenwahl stellt, steht den Republikanern eine Zerreißprobe bevor.

Denn nicht nur Partei-Schwergewichte wie Chris Christie schieben Trump ganz offen die Schuld an den für die Republikaner so enttäuschenden Wahlen zu. Was noch entscheidender sein dürfte: Die Medien von Rupert Murdoch, die einst großen Anteil an Trumps Polit-Karriere hatten, wenden sich von dem „Loser“ ab. Stattdessen feiern die für das konservative Amerika entscheidenden Meinungsmacher bei „Fox News“, „Wall Street Journal“ und „New York Post“ Trumps Erzrivalen Ron DeSantis als neue Lichtgestalt.

Sollte Trump seine immer noch große Anhängerschaft gegen DeSantis aufhetzen, dann dürfte selbst die sich abzeichnende Mini-Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus wenig wert sein – Abweichler dürften in einer derart gespaltenen Partei leicht zu finden sein, insbesondere bei einer parteiintern umstrittenen Frage wie der Ukraine-Hilfe. Es wird spannend, ob sich DeSantis bei diesem Machtkampf auf einen Extremismus-Wettlauf mit Trump einlässt. Oder ob er versuchen wird, gemäßigtere Konservative für sich zu gewinnen.

Klaus.Rimpel@ovb.net

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