Israel vor UN-Gericht

von Redaktion

Südafrikas Klage wird verhandelt – Habeck hat kein Verständnis

Sderot/Jerusalem – Ein Vierteljahr nach dem Tag, der für Israel alles verändert hat, wirkt Sderot immer noch wie ausgestorben. Katzen und streunende Hunde ziehen um bunt bemalte Luftschutz-Unterstände. „Am 7. Oktober ist etwas zerbrochen, die Belastbarkeit“, sagt Verwaltungsmitarbeiterin Gitit Botera. Botera erzählt ihre Geschichte Deutschlands Vizekanzler Robert Habeck, der am Donnerstagmorgen in die Geisterstadt Sderot gekommen ist.

Nach dem blutigen Massaker in Israel herrscht in Gaza Krieg. Infolge der israelischen Militäreinsätze sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn 23 357 Menschen getötet worden.

Seit Donnerstag wird der Gaza-Krieg auch auf anderer Ebene ausgetragen. Südafrika hat Israel vor dem Internationalen Gerichtshof vorgeworfen, „systematisch Taten von Völkermord“ gegen die Palästinenser im Gazastreifen begangen zu haben. Israel bekräftigt sein Recht auf Selbstverteidigung. Das angestrengte Völkermord-Verfahren sei das „größte Schauspiel der Heuchelei in der Geschichte“, teilt Israels Außenministerium mit. Südafrika ignoriere die Tatsache, dass Hamas-Terroristen auf israelischem Boden Israelis ermordet, massakriert, vergewaltigt und entführt haben, „allein weil sie Israelis waren“.

Habeck erklärt, er habe jede Empathie mit den Menschen im Gazastreifen, die „durch diese fürchterliche Auseinandersetzung“ Familien und Kinder verlören. Israel wisse, dass es so nicht weitergehen könne. „Aber Völkermord ist etwas anderes, es ist das gezielte Auslöschenwollen von Ethnien oder religiösen Gemeinschaften, das gezielte Auslöschen.“

Artikel 9 von 11