Treffen sich ein Ex-Reality-TV-Star, ein Raketentüftler, ein Fernsehmoderator, ein Impfgegner und eine Wrestling-Managerin, um die größte Wirtschaftsmacht der Welt anzuführen. Es klingt wie der Anfang eines Witzes, doch die Pointe bleibt aus. Donald Trumps Regierungsteam ist komplett. Es ist eines, das er nicht nach fachlicher Kompetenz zusammengestellt hat – sondern nach Loyalität und „America-First“-Härtegrad.
In den Medien ist oft von einem Gruselkabinett die Rede, doch die Jahrmarkt-Attraktion ist nur auf den ersten Blick unheimlich und auf den zweiten völlig harmlos. Beim Trump-Kabinett ist das nicht so. Dass „Fox“-Moderator Pete Hegseth Verteidigungsminister werden soll, ist nicht skurril, sondern brandgefährlich: Ein Mann, der wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Kritik steht, rückt an die Spitze des Pentagons – und wird ohne politische Erfahrung Chef des größten Militärs der Welt. Obendrein steht ihm mit Tulsi Gabbard auch noch eine Geheimdienstchefin zur Seite, die Putins Invasion rechtfertigt und über Labore für tödliche Biowaffen in der Ukraine schwurbelt.
Abenteuerlich wird wohl auch die Amtszeit des Gesundheitsministers: Robert F. Kennedy glaubt nämlich nicht nur, dass WLAN Krebs verursacht, sondern behauptet auch, dass ein Wurm einen Teil seines Gehirns gefressen hat. Heikle Wissenslücken, bei der auch die neue Bildungsministerin keine große Hilfe bieten kann: Denn Linda McMahon war bislang eigentlich als Managerin für muskelbepackte Wrestling-Kämpfer zuständig, nicht für Schüler und Studenten.
Noch muss der US-Senat den Entscheidungen zustimmen. Doch der ist in republikanischer Hand – eine Kehrtwende ist nicht zu erwarten. Man kann sich vor solch einer Regierung gruseln. Man kann sich aber auch ernsthaft vor ihr fürchten. Als US-Bürger und überall sonst auf der Welt.