Hoffnung im Iran? Journalisten begnadigt

von Redaktion

Teheran – Die bekannten iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi sind begnadigt worden. Damit seien alle Justizverfahren gegen die Reporterinnen eingestellt, berichteten ihre Arbeitgeber, die iranischen Zeitungen „Shargh“ und „Hammihan“, unter Berufung auf die Anwälte. Auch die Justiz bestätigte die Amnestie.

Hamedi und Mohammadi gehörten im Herbst 2022 zu den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Ihr Tod löste landesweite Proteste gegen die repressive Politik und das islamische Herrschaftssystem aus. Nach rund 17 Monaten Haft kamen beide Frauen vor gut einem Jahr auf Kaution frei. Im Oktober 2024 hieß es zunächst, sie müssten erneut ins Gefängnis – dies bestätigte sich jedoch nicht.

Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei begnadigte anlässlich religiöser Feierlichkeiten kürzlich rund 3000 Menschen oder reduzierte deren Haftstrafen. Unter ihnen waren auch Hamedi und Mohammadi, wie die mit der iranischen Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan berichtete. International bekam der Fall große Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis saßen (Vorwurf offiziell: „Propaganda gegen das System“, „Verstöße gegen die nationale Sicherheit“), zeichnete die Unesco sie in Abwesenheit mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.

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