Flintsbach –- „Einsatz für die Feuerwehr Flintsbach“, lautet die Durchsage, die im Funkmeldeempfänger zu hören ist, zusätzlich heult die Feuerwehrsirene im Ort auf. Bereits wenige Sekunden nach dem Alarm treffen die ersten Feuerwehrleute am Gerätehaus ein und rüsten sich aus. „Ölspur auf der Landstraße, das TSF-L rückt aus“, ruft einer der Feuerwehrleute, der mit der Leitstelle gerade Kontakt aufgenommen hat.
Die Abkürzung TSF-L steht für das neue Tragkraftspritzenfahrzeug – Logistik, das erst seit Kurzem der Feuerwehr zur Verfügung steht. Es ist eine Ersatzbeschaffung für das Tanklöschfahrzeug, das von der Feuerwehr Fischbach übernommen wurde. „Früher mussten die Einsatzkräfte darauf warten, bis ein Fahrer mit einem Lkw-Führerschein da war. Das neue Fahrzeug, mit einem zulässigen Gesamtgewicht von weniger als 7,5 Tonnen, kann nach einer kurzen Sonderausbildung auch mit einem Pkw-Führerschein gefahren werden“, erklärt Jörg Benkel, Kommandant der Feuerwehr.
Haben die denn alles für einen Einsatz dabei? Dazu Benkel: „Das Fahrzeug zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr flexibel eingesetzt werden kann. Es hat die Grundausstattung für den Einsatz fest auf dem Fahrzeug verladen. Dazu gehört eine Tragkraftspritze nebst der entsprechenden Ausstattung für einen Löscheinsatz. Zudem können bis zu vier Rollbehälter oder Paletten über eine Ladebordwand im Laderaum verstaut werden.“
Je nach Einsatz kann das Fahrzeug wahlweise mit Schlauchbehältern, Öl-Wehr-Ausrüstung oder auch mit einem Wassertank bestückt werden. Highlight des Fahrzeugs, ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Lichtmast, der hydraulisch ausgefahren werden kann. „Im Prinzip können fast alle Einbauten an der Einsatzstelle entladen werden. Dann steht das Fahrzeug zur freien Verfügung und könnte gegebenenfalls leer zum Gerätehaus fahren, um dort für Nachschub sorgen. Dafür steht ja schließlich der Buchstabe ‚L‘ für ‚Logistik‘ in der Abkürzung der Fahrzeugbezeichnung“, erklärt der Feuerwehrkommandant. Platz für sechs Feuerwehrler ist auch noch. Durch eine Kugelkopf- und zusätzliche Maulanhängekupplung ist das Fahrzeug für alle Arten von Anhängern geeignet. So soll mit dem Fahrzeug auch die Hochwasserpumpe des Landkreises Rosenheim gezogen werden.
Nicht alle Geräte, die sich an Bord befinden sind nagelneu. So gibt die Feuerwehr keine 200000 Euro für das Fahrzeug aus und bleibt sogar noch über 20000 Euro unter dem bewilligten Budget. „Schließlich gehen wir hier mit Steuergeldern um und müssen dem entsprechend achtsam haushalten“, sagt Benkel, der auch im Gemeinderat sitzt, „außerdem steuert der Feuerwehrverein 35000 Euro aus Spendengeldern und Gewinnen der Feuerwehrfeste bei.“stv