Rohrdorf – Durchaus als Meilenstein in Sachen Wohnraum für Einheimische kann man einen Beschluss des Gemeinderates bezeichnen: In der jüngsten Sitzung wurde entschieden, für ein Grundstück an der Preysingstraße ein Bebauungsplanverfahren zu eröffnen. Auf rund 10000 Quadratmetern Grund werden etwa 20 Bauparzellen ausschließlich für das Einheimischenmodell geschaffen werden.
Grundbesitzer
bietet Erbpacht an
Einen entsprechenden Vorschlag hatte der Grundstücksbesitzer bereits in früheren Jahren an die Gemeinde herangetragen, doch ohne Erfolg. Die Gemeinde konnte sich damals mit einer Besonderheit des Vorschlags nicht anfreunden. Die Grundstücke sollen nicht verkauft, sondern in Erbpacht vergeben werden.
Bürgermeister Simon Hausstetter und Dritter Bürgermeister Martin Fischbacher (beide Bürgerblock) sahen nun gerade hierin durchaus einen Vorteil für die zukünftigen Bauherren: Die Kosten für das Grundstück stünden nicht als große Finanzierungshürde am Anfang des Bauvorhabens, sondern wären leichter zu schulternde jährliche Pachtraten. Als der Grundstücksbesitzer bald nach Beginn der neuen Legislaturperiode an sie herangetreten sei, seien sie deshalb von Anfang an interessiert gewesen. Auch das Gemeinderatsgremium sieht in diesem Konzept ein tragfähiges Modell, der Beschluss, es voranzutreiben, fiel deshalb einstimmig.
Der nächste Schritt wird ein Planungsentwurf für das Areal sein, aus dem sich die genaue Anzahl der Parzellen ergeben wird. Daraufhin wird die Gemeinde mit dem Grundstücksbesitzer einen sogenannten städtebaulichen Vertrag abschließen, in dem noch einmal festgeschrieben wird, dass die Grundstücke nur im Einheimischenmodell vergeben werden und zu welchen Pachtraten sowie Zeiträumen dies geschehen soll.
Nach Abschluss des Vertrages kann dann mit der eigentlichen Bauleitplanung begonnen werden. Hausstetter glaubt, dass 2022 mit der Vergabe der Parzellen begonnen werden kann.
Ziel ist es auf jeden Fall, das Areal nicht nur hinsichtlich der Vergabeart, sondern auch sonst zu einem Vorzeigeobjekt zu machen: So möchte die Gemeinde bei der Bebauung des Grundstückes, das von Lage und Ausblick zu den Rohrdorfer Sahnestücken gehört, wie es Bürgermeister Hausstetter formulierte, „optischen Wildwuchs“ vermeiden: Bei aller Individualität, die den einzelnen Bauherren eingeräumt bleibt, soll doch ein harmonischer Gesamteindruck entstehen.
Kleiner „Dorfanger“
als Treffpunkt
Gemeinschaft möchte man auch sonst großschreiben – eine der Planungsvorstellungen, die man an der Preysingstraße gerne verwirklicht sähe, wäre eine Art kleiner gemeinsamer „Dorfanger“ als zwangloser Treffpunkt.