Brannenburg – Der neue Ortsteil Sägmühle entstand in den vergangenen Jahren auf dem Gelände der Karfreit-Kaserne. Um insbesondere die älteren Neubürger besser in den Ort zu integrieren, hat das Christliche Sozialwerk Degerndorf-Brannenburg-Flintsbach ein neues Projekt mit dem Titel „Senioren bauen Brücken“ initiiert. Projektleiterin Gabriele Dorn und CSW-Geschäftsführerin Eva Faltner stellten das Konzept mit dem Motto „Wir sind alle Brannenburger“ jetzt in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.
Mit „Dahoam im Inntal“ entwickelte die Innzeit GmbH & Co. KG ein innovatives Mehrgenerationen-Wohnprojekt, das über die Region hinaus großen Anklang gefunden hat. Fast 1000 Neubürger – von jungen Familien bis zu Senioren – leben mittlerweile in Sägmühle. Während sich die Knüpfung von Kontakten bei Familien durch Kindergarten und Schule relativ einfach gestaltet, haben viele Ältere erst wenige Bekanntschaften geschlossen und wissen häufig noch nicht, was Brannenburg alles zu bieten hat. Hier soll das Projekt „Senioren bauen Brücken“ ansetzen, erläuterte Gabriele Dorn. Zuallererst sei es notwendig, in Erfahrung zu bringen, welche Wünsche, Erwartungen, Vorschläge und Anregungen die neuen Bürger haben. Dazu wurde ein Fragebogen erarbeitet, der derzeit in vielen Brannenburger Geschäften, im Rathaus, in der Tourist-Information und in der Volkshochschule ausliegt. Basierend auf den Rückmeldungen werden dann die weiteren Schritte erarbeitet. Die Vernetzung untereinander und mit den Vereinen spielt dabei eine große Rolle. Auch die Förderung des Ehrenamts für Senioren, die mit ihrer Lebenserfahrung wertvolle Unterstützung in vielen Bereichen leisten könnten, soll gestärkt werden. Der gegenseitige Austausch zwischen der Sägmühle und dem „alten“ Brannenburg, ob bei Wanderungen, Kursen oder einfach beim Kaffeetrinken, könnte sich so zu einer Bereicherung für alle Brannenburger Senioren entwickeln.
Eingebunden in das von Leader geförderte Senioren-Projekt sind auch die Gemeinde Brannenburg, die örtliche VHS, das Netzwerk 55plus des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim, die Gesundheitsregion plus Landkreis Rosenheim, das Katholische Jugendsozialwerk, die Neue Künstlerkolonie Brannenburg und das Mehrgenerationenhaus Flintsbach.
Mit der Vorstellung des Projekts im Gemeinderat sei der Wunsch verbunden, die Kommunikation in der Gemeinde zu unterstützen und persönliche Kontakte und Netzwerke zu aktivieren, führte Dorn weiter aus. Angeregt wurden dazu aus der Mitte des Gremiums eine Broschüre mit Aktivitäten für Senioren ähnlich der Jugendbroschüre sowie eine Mithilfe von Senioren bei der Hausaufgabenbetreuung und beim Schülerlotsendienst.
Das Projekt habe zusätzlich einen präventiven Ansatz, so CSW-Geschäftsführerin Faltner. Viele Senioren möchten möglichst lange im gewohnten Umfeld bleiben, weshalb die Einbindung in Netzwerke ein wichtiger Baustein beim „gesund älter werden“ sei. Die Integration der Neubürger nannte Bürgermeister Matthias Jokisch ein wichtiges Anliegen, das man nicht dem Zufall überlassen, sondern aktiv gestalten sollte.
Weitere Information finden sich im Internet unter www.senioren-bauen-bruecken.de. Dort kann auch der Fragebogen ausgefüllt werden. Maria Stuffer-Chunpetch