Kiefersfelden – Wohnraum in der Region ist knapp. Der Situation wollen der Gemeinderat Kiefersfelden und das Unternehmen „Bayern Immobilien nun entgegenwirken. Was geplant ist.
In gewisser Weise wie eine Duplizität der jüngeren Ereignisse war die Ankündigung von Bürgermeister Hajo Gruber (UW), dass die „Bayern Immobilien“ am „Pfarrer-Gierl-Weg“ voraussichtlich 20 bis 24 Wohneinheiten bauen möchte. Bei dem Bauvorhaben sollen 55 Prozent der Wohnnutzfläche als geförderter Wohnungsbau ausgewiesen werden, das Belegungsrecht hierfür hat die Gemeinde Kiefersfelden.
Ähnliches Projekt an der Kufsteiner Straße
Duplizität deswegen, denn ein ähnliches Bauvorhaben mit dem Landkreis Rosenheim als Bauträger entsteht zurzeit an der Kufsteiner Straße mit 22 Wohneinheiten, elf davon sind als Sozialwohnungen ausgewiesen (wir berichteten), „und die ersten Wohnungen darin könnten noch in diesem Herbst bezogen werden, wenn alles klappt“, ergänzt der Rathauschef.
In einem anschaulichen Beitrag unterlegten sodann die beiden Geschäftsführer von Bayern Immobilien, Alfred Thaler und Stefan Kaiserer, dieses ambitionierte Vorhaben mit Zahlen und Fakten. Der geplante Neubau ist dreigeschossig und umfasst Erd-, Ober- und Dachgeschoss mit entsprechenden Stellplätzen in einer Tiefgarage. Das Gebäude hat die Ausmaße von etwa 35 Metern in der Länge und 16,5 Metern in der Breite, bei wohl gleicher Höhe wie das benachbarte Gebäude der Sparkasse.
Die Wohnungen sind barrierefrei und seniorengerecht, mit Aufzügen zu erreichen und mit großzügig geschnittenem Wohnraum, Balkonen oder Terrassen. Nicht zu vergessen sind begrünte Abstandsflächen und auch die Bodenversiegelung soll in Grenzen gehalten werden. Die Erschließung und Zufahrt zur Tiefgarage des Neubaus erfolgt über die Kufsteiner Straße.
Neben den Wohnungen soll in das Gebäude auch die Immobilienfirma einziehen, mit einem funktionalen Büroraum. Die Hausverwaltung erfolgt durch Bayern Immobilien vor Ort. Geplanter Baustart könnte schon im Frühjahr oder Sommer des nächsten Jahres, die geplante Fertigstellung dann bereits Ende des Jahres 2024 oder im Frühjahr 2025 sein.
Bürgermeister Hajo Gruber stellte fest, „dass bereits rundum größere Gebäude stehen“ und dass dieser Komplex daher auch baulich und optisch integriert erscheint. Weiter hob er die unterirdische Stellplatzlösung hervor, die die momentane Parksituation in diesem Bereich nicht belasten würde.
Auch sieht er einen wesentlichen Beitrag „zur Innenverdichtung des Ortes mit Wohnraum, der dazu noch barrierefrei und für Senioren geeignet ist.“ Die Erschließung über die breite Kufsteiner Straße stelle einen guten Lösungsansatz dar, denn damit werde der parallel verlaufende Lindenweg verkehrstechnisch nicht mehr belastet.
Sind die Mieten erschwinglich?
Wegen der sozialen Anbindung verspricht sich der Rathauschef „erschwingliche Mieten für unsere Kieferer Bürger.“ Auch Gemeinderat Tobias Fritz (CSU) konnte sich den Fakten nicht entziehen, für ihn „ist das Projekt wirklich gut gelungen.“ Das sahen auch seine Ratskollegen ähnlich und stimmten alle für den Neubau, den der Bürgermeister „Kieferer Modell“ nannte und deren Investoren er abschließend „die volle Unterstützung der Gemeinde“ zusicherte.