Nußdorf – „Das Thema Steinbruch hängt wie ein Damoklesschwert über der Gemeinde. Wir wollen unseren Heuberg schützen. Wir wollen keine Erweiterung des Steinbruchs“, sagt Bürgermeisterin Susanne Grandauer (CSU/FWG) gegenüber dem OVB. Denn sollte eine Erweiterung des Steinbruchs genehmigt werden, könne mehr und auch länger Gestein abgebaut werden. Dadurch komme es auch zu einem erhöhten Transportaufkommen.
„Wie viele Generationen in Nußdorf müssen noch mit dem Steinbruch leben?“, fragt die Bürgermeisterin. Ihr ist es daher wichtig, dass möglichst viele Nußdorfer zu dem vom Landratsamt Rosenheim neu angesetzten Erörterungstermin, den sie in der außerordentlichen Bürgerversammlung bekannt gab, kommen. Bereits in knapp einem Monat geht es in die nächste Runde um die beantragte Erweiterung des weithin einsehbaren Zementwerksteinbruchs am Nußdorfer Heuberg: Das Rosenheimer Landratsamt lädt am 24. Oktober ab 10 Uhr zur Fortsetzung des Erörterungstermins in den großen Saal des Bad Aiblinger Kurhauses ein. Diesen Termin teilte Bürgermeisterin Grandauer nun bei der Bürgerversammlung mit.
Gegenstand der Erörterung sind weit über 1000 Einwendungen von Bürgern sowie Institutionen und Vereinen gegen die Erweiterung des Steinbruchs im Nußdorfer Ortsteil Überfilzen. Wegen der großen Anzahl wurden gleich Folgetermine anberaumt, die sich nach Sachthemen gliedern. So stehen am Montag, 24. Oktober, die Themen Natur- und Landschaftsschutz auf dem Programm. Am Dienstag, 25. Oktober, werden alle Themen um das Wasserrecht und am Donnerstag, 27. Oktober, unter Punkt Sonstiges alle Themen zum Erholungswert, zu Straßenschäden, Tourismus, Störung Friedhof und Denkmalschutz behandelt. Bei Bedarf kann die Erörterung am Freitag, 28. Oktober, gegebenenfalls fortgesetzt werden.
„Mir ist es ganz wichtig, dass alle, die Einwendungen formuliert haben, sich an den betreffenden Tagen im Kurhaus einfinden. Sie haben die Möglichkeit, ihre Einwendungen nochmals vorzutragen und können auch auf die Antworten reagieren, damit die Themen ausführlich erörtert werden können“, so Grandauer. Die Gemeinde Nußdorf selbst wird an den Terminen mit ihrem Rechtsbeistand und den Fachberatern vertreten sein. Die Einwände der Gemeinde gegen die Erweiterung seien vielschichtig, so Grandauer. Sie beziehen sich unter anderem auf das Landschaftsbild der Gemeinde, aber auch auf die Belastung der Bevölkerung vor Ort. Ein ganz zentraler Aspekt sei aber der Naturschutz.
„Wir brauchen Klarheit. Wie beurteilt das Landratsamt Rosenheim die geplante Erweiterung des Steinbruchs?“, sagte Grandauer. Auch mit dem Hinblick auf die Dauer der Entscheidungsfindung.
Die Einwände gegen eine Erweiterung stehen bereits seit mehreren Jahren im Raum. Im vergangenen Jahr waren die ersten Erörterungstermine angesetzt, die aber aufgrund der damaligen Corona-Situation unterbrochen wurden. „Das Verfahren muss endlich fortgesetzt werden. Es herrscht bei den Bürgern eine enorme Unsicherheit“, so Grandauer.