Schechen – Gibt es die Haltestelle noch oder gibt es sie nicht mehr? Wird Celine nur noch mitgenommen, weil ein netter Busfahrer hält, oder fahren die anderen gemeinerdings durch? Diese Frage blieb vor einigen Tagen offen. Jetzt gibt es Antworten.
Auf der Suche, wo es in der Gemeinde Bushaltestellen gibt, sagt Google Maps, dass die Haltestellen Au, zweimal Mühlstätt, Germering, Wieden und Pfaffenhofen Mitte „dauerhaft geschlossen“ sind. Nehmen deswegen die RVO-Busse Celine nicht jeden Tag mit in die Schule nach Rosenheim? Denn die Schülerin blieb, wie berichtet, in diesem Schuljahr öfter stehen, die Busse fuhren vorbei.
Bürgermeister Stefan Adam hatte gerüchteweise „auch gehört“, dass die Haltestellen im Süden des Gemeindegebietes möglicherweise gar nicht mehr angefahren würden. Offiziell entsprechend informiert war er nicht.
Die Pressestelle der Deutschen Bahn (DB) in München – der RVO gehört zur Bahn – konnte die Frage nach der Bushaltestelle am Freitagnachmittag nicht mehr klären, die zuständigen Mitarbeiter lieferten keine entsprechenden Informationen mehr.
Aktuelle Infos auf
der RVO-Homepage
Nun aber: Die Haltestellen werden bedient. „Grundsätzlich ist die DB intensiv darum bemüht, alle Informationen auf unseren Kanälen im Internet so aktuell wie möglich für unsere Kunden bereitzustellen“, so eine Sprecherin der Bahn. „Leider haben wir nicht immer die technische Möglichkeit, Detaileinträge – beispielsweise auf Google – anzupassen.“
Wie das „dauerhaft geschlossen“ auf Google Maps landete – dafür gibt es keine Erklärung. Und eine Anfrage der Redaktion bei der Google-Pressestelle blieb bisher unbeantwortet.
Also scheint es doch Sache der Busfahrer zu sein, ob sie Celine und einen ukrainischen Bub mitnehmen oder nicht. Und ob sie Celine nach der Schule in Au aussteigen lassen oder ob sie bis in die Ortsmitte mitfahren und dann zurücklaufen muss. Dazu äußerte sich die Bahn nicht. Und auch nicht zu unserer Frage, was sie gedenke, dagegen zu tun. Allerdings entschuldigte sie sich bei Celine.
Der bdo, eine Dachorganisation der Busunternehmen, schreibt auf seiner Homepage, dass 94 Prozent aller Busunternehmen massive Probleme haben, Fahrer zu finden. Und die Fahrpläne sind eng kalkuliert. Ob der eine oder andere entnervte Fahrer die Haltestelle selbst für „dauerhaft geschlossen“ erklärt hat, das wird sich wohl nicht klären lassen.