Bad Endorf – 46,2 Millionen Euro soll der Neubau des Bad Endorfer Schulzentrums kosten. Die Gemeinde kann sich das Projekt nur durch Fördergelder und Kredite leisten. Thomas Häringer vom Planungsbüro „hsp Projektmanagement“ erklärte während der jüngsten Gemeinderatssitzung, warum für das Schulzentrum zwei getrennte Förderungen angestrebt werden. Kämmerin Melanie van Lengen bat die Marktgemeinderäte um eine Vorverlegung der Kreditermächtigung, welche die Räte einstimmig gaben.
„Wir müssen reagieren können“
Der aktuell verabschiedete Haushalt der Gemeinde Bad Endorf sieht keine Kreditaufnahme vor. Diese war eigentlich erst für die Jahre 2023 und 2024 vorgesehen. Die Inflation und schwankende Zinssätze rufen aber zum Handeln auf.
Schließlich geht die Verwaltung derzeit von einer Kreditaufnahme von rund 25 Millionen Euro aus. Dementsprechend beantragte die Bad Endorfer Verwaltung eine Vorverlegung der Kreditermächtigung.
„Wir müssen reagieren können“, erklärt von Lengen. „Das bedeutet nicht, dass wir morgen zur Bank gehen und das Geld abholen“, sagte Bürgermeister Alois Loferer (CSU). Auch an der Höhe des Darlehens ändere sich deswegen nichts. Es gehe darum, dass die Verwaltung überhaupt die Möglichkeit habe, in Kreditverhandlungen mit den Banken zu treten. Die Verwaltung wolle sich so eine gute Finanzierung für den Schulneubau sichern.
Wenn der Gemeinderat keiner Vorverlegung der Kreditermächtigung zustimme, könnten erst mit der Verabschiedung des nächsten Haushaltes Gespräche mit den Banken aufgenommen werden, versuchte der Bürgermeister den Gemeinderäten, die Dringlichkeit des Tagesordnungspunktes klarzumachen. Der Haushalt sei in den vergangenen Jahren meist im April verabschiedet worden.
Die Vorverlegung der Kreditermächtigung sei von der Rechtsaufsicht des Landratsamtes genehmigt, informierte von Lengen weiter. Der Marktgemeinderat erteilte seine Erlaubnis, noch in diesem Jahr Kreditverhandlungen aufzunehmen.
In einem Vortrag gab Thomas Häringer vom Planungsbüro „hsp Projektmanagement“ den aktuellen Sachstand zur Planung des Schulzentrums.
„Wir haben die Geschosshöhe reduziert und die Einhausungen der Lüftungsgeräte weggelassen.“ Gerade Letzteres werde nicht auffallen, da die Schächte auf dem Dach stünden und nur vom Weiten zu sehen seien. Zudem werde das Areal nicht eingezäunt, was ebenfalls die Kosten reduziere. Über all diese Maßnahmen hatten die Gemeinderäte bereits abgestimmt.
Nun gehe es daran die Vergabetermine festzusetzen, den Entwurfsplan zu finalisieren und den Genehmigungsplan zu erstellen, führte der Planer aus. Neu ist, dass die Förderung des Schulzentrums in zwei Teile unterteilt werden soll: In die Förderanträge zum Bau der Mittel- und die Anträge zum Bau der Grundschule und des Hortes.
Förderung in
zwei Teilen
„Wir erhoffen uns so eine höhere Fördersumme“, sagt Häringer. Die Aufteilung sei möglich, da zunächst die Mittelschule und dann erst die Grundschule und der Hort gebaut werden.
Zweiter Bürgermeister Wolfgang Kirner begrüßte die Aufteilung der Förderanträge. „Wenn wir den zweiten einreichen, dann sind wir bereits höher verschuldet und bekommen vielleicht ebenfalls mehr Geld.“
Im Laufe der Bauzeit würden dann nach und nach die entsprechenden Gewerke ausgeschrieben. So wolle man vermeiden, dass Angebote lange liegen bleiben und der Auftragsnehmer neue Preise verhandeln können. Derzeit rechnet Häringer mit einem Baustart im Juli 2023. Damit liege man noch voll im angedachten Zeitplan.