Halfing/Obing – Es gibt ein Leben neben der Arbeit. Und es gibt auch ein Leben nach der Rente. Wer nach der Arbeit oder nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben einer Passion nachgeht, kann sich glücklich schätzen.
Der in Traunstein lebende Künstler Helmut Günter Lehmann ist so ein Glücklicher. Besonders froh macht ihn, wenn er mit seiner Kunst anderen helfen kann.
Als Kunsterzieher konnte der heute 74-Jährige Beruf und Leidenschaft miteinander verbinden. Seine Ausbildung in allen Sparten des künstlerischen Gestaltens erhielt er an der Würzburger Werkkunstschule.
Das Ausleben seiner Schaffensfreude spornt Lehmann bis heute an. Seine Passion scheint ihn jung zu halten. In seinem Kunstschaffen bleibt er innerlich beweglich. Mit seinen Werken bezieht er Stellung, drückt seine Ein- und Ansichten zu aktuellen, weltbewegenden Themen aus.
Dabei ist sein künstlerischer Ausdruck erfrischend mehrdimensional. Seine Produktivität an klein- und großformatigen Bildern aller Farben und Formen scheint grenzenlos. Er verewigt, was ihm zwischen die kunstbeflissenen Finger kommt. Seine Werke veräußert er bewusst zu Preisen, die sich nahezu jeder leisten kann. Damit seine Bilder nicht nur „gefallen“, sondern auch dem guten Zweck dienen, geht der Erlös an Hilfsbedürftige. Neben anderen Ausstellungsorten stellt Lehmann einmal jährlich am „Fiehrerhof“ in Obing-Haiming aus. Dort können Interessierte Lehmanns Kunst erstehen.
Dieses Jahr fließt der Erlös aus dem Verkauf seiner Bilder in das Halfinger Mutter-Kind-Heim. Dabei handelt es sich um eine private Institution, die in Schwierigkeiten geratenen alleinstehenden schwangeren Frauen und Müttern mit ihren Kindern Wohnstätte, Begleitung und Betreuung bietet. Die Frauen bekommen dort Hilfe, um schulische und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Zudem werden sie bei der Betreuung und Förderung ihrer Kinder unterstützt.
In der Ausstellung erwartet die Besucher eine Vielzahl von Bildern in verschiedenen Techniken. Lehmann verwendet den Ausdruck kindlichen Malens ebenso wie starke Abstrahierungen, in denen das Gegenständliche immer noch aufscheint. Vorherrschend ist die Freude am Schönen und das Durchdringen der optischen Realität mit der Malerei. Er blickt hinter die menschlichen Kulissen. Mit kräftigem Pinselstrich und intensiven Farben fängt Helmut Günter Lehmann die Schönheit der Landschaften ein, in denen er wohnt und die er bereist.
Ebenso widmet er sich Blumen und anderen Schönheiten der Natur. Charakteristisch für die Malweise Lehmanns ist die Verknüpfung von strukturgebender Linie und Farbe, der Linie in der Farbe, der Linie um die Farbe und das dicke, zähflüssige Auftragen der Farbe.
Die Ausstellung in der Weinhandlung am „Fiehrerhof“ in Obing-Haiming ist, bis Ende März, freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags von 9.30 bis 12 Uhr geöffnet. bek