Bad Feilnbach – Der Bad Feilnbacher Verein „Berg- und Wanderfreunde Wendelstein“ besteht seit 50 Jahren. Das muss natürlich gefeiert werden. Los geht es am Montag, 2. Oktober, ab 18 Uhr mit einem Kesselfleischessen im Dorfgemeinschaftshaus Litzldorf. Das Jubiläumsfest am Dienstag, 3. Oktober, beginnt um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst an der Kapelle im Derndorfer Moos. Anschließend zieht ein Festzug mit den örtlichen Vereinen und Gästen über die Moosstraße zum Dorfgemeinschaftshaus. Es spielen die Musikkapelle Großholzhausen und die Trachtenkapelle Litzldorf.
Zur Geschichte des Vereins: Am 11. Mai 1973 fand die Gründung der heutigen Berg- und Wanderfreunde Wendelstein statt. Die erste Vorstandschaft bestand aus zehn Personen. Vorsitzender war Edgar Vollkommer aus Kleinholzhausen, sein Stellvertreter Sebastian Lohr kam aus Brannenburg. Schriftführer war Alois Pichler aus Litzldorf. Den Posten des Kassiers übernahm Karl Wendlinger aus Litzldorf. Ihm zur Seite stand Moritz Gruber aus Kleinholzhausen.
Mit 32 Mitgliedern
fing alles an
Die Vertreter der Ortschaften waren: Lorenz Wihr für Brannenburg, Andreas Bichlmair für Nicklheim, Horst Berninger für Großholzhausen, Sebastian Soyer für Grünthal-Raubling und Hans Endstrasser für Kolbermoor. Mit 32 Mitgliedern ging es los. Der Mitgliedsbeitrag betrug drei Mark für Kinder und fünf Mark für Erwachsene.
Wie der heutige Vorsitzende Georg Huber berichtete, gab es in der Gründungszeit viele Volkswandertage mit reger Beteiligung. In seinen besten Zeiten zählte der Verein über 350 Mitglieder und galt als der größte seiner Art. Erfolge feierte der Verein mit seinen internationalen Wandertagen, an denen bis zu 5000 Personen teilnahmen. Gruppen aus dem Inland, aus Tirol und Salzburg sowie aus der näheren Umgebung machten aus dem kleinen Derndorf ein großes Wanderdorf. Auf Streckenlängen von zehn oder 20 Kilometern genossen die Teilnehmer die Naturschönheiten zwischen Altofing, Litzldorf und Großholzhausen. An Kontrollstellen dokumentierten die Wanderer ihre Leistung per Stempel. Preise gab es nicht für die schnellste Wanderzeit, sondern für die teilnehmerstärksten Gruppen.
Unterstützt wurde der Verein von seinen Mitgliedern und vielen Helfern sowie für die Betreuung und Verpflegung aus Brannenburg von Soldaten der ehemaligen Karfreitkaserne und dem Team des Roten Kreuzes. Für die Verkehrsregelung sorgte die Feuerwehr Litzldorf.
Der Wandel der Zeit habe massive Auswirkungen gehabt, bedauerte Huber. Das Gruppenwandern verlor an Attraktivität. Das liegt an den veränderten Freizeitangeboten, anderen Interessen und Hobbys, denen sich Familien und Gruppen heute widmen.
Gemeinschaft liegt
ihnen am Herzen
Die Berg- und Wanderfreunde fördern nach wie vor die Aktivitäten von Kindern und die Gemeinschaft. Dazu dient das alljährliche „Osteroar-Scheibm“ ebenso wie das Angebot im Ferienprogramm der Gemeinde. Der ganze Stolz des Vereins ist die vereinseigene Kapelle im Derndorfer Moos am Eingang zur Sterntaler Filze – finanziert durch Spenden. Ihr Erhalt ist in den Vereinsstatuten verankert.
Jedes Jahr am 3. Oktober findet dort eine Gedenkfeier für die verstorbenen Mitglieder statt. Baumeister war der Vereinsgründer Vollkommer, beim Bau halfen, bis zur Fertigstellung 1989, auch viele Mitglieder. Den geistlichen Segen spendete damals Pfarrer Josef Brenninger.