„Die Menschen haben Angst“

von Redaktion

Gemeinde antwortet auf Funkloch-Anfrage einer OVB-Leserin

Vogtareuth – Lisa Martin kommt weder leicht ins Internet, noch kann sie problemlos telefonieren. Martin schreibt in ihrer AnfrageMail, dass sie in einem kleinen Dorf bei Vogtareuth lebe und „schon immer riesige Probleme“ mit dem Internet gehabt habe. Bis heute wären nur Teile Vogtareuths an das Glasfasernetz angeschlossen und schon letztes Jahr ist über die Debatte wegen eines neuen Funkmastens für Vogtareuth berichtet worden.

Neuer Mast in
Vogtareuth

In dieser Debatte ging es darum, dass ein neuer Funkmast bei Straßöd in Vogtareuth aufgestellt werden solle. Allerdings wurden Gegenstimmen laut – es lebten zu viele Menschen in der Gegend. Am Ende wurde verkündet, man wolle einen neuen Standort für den Funkmasten suchen – laut einem Gemeinderat „in den nächsten zwei bis drei Wochen“.

Das war im November 2022. Doch auch fast ein Jahr später steht der Funkmasten nicht. Laut Rudolf Leitmannstetter, dem Ersten Bürgermeister Vogtareuths, sei die Lage schwierig. „Wir haben immer ein bis drei Standorte gehabt, aber bei jedem gab es Probleme“, sagt er. Eines der Probleme: Manche Menschen hätten Angst vor den Strahlen des Funkmastens. Diese Angst kann der Ersten Bürgermeister nicht nachvollziehen. „So ein Funkmast kann Leben retten – wenn man Hilfe braucht, muss man telefonieren können.“

Trotzdem sind diese Menschen massiv dagegen und durchaus laut, sagt Leitmannstetter. Deshalb müsse man einen Standort suchen, der weit genug weg von den Häusern sei und trotzdem alle mit einer guten Mobilfunkverbindung ausstattet. Die Suche nach diesem Standort sei bislang nicht erfolgreich gewesen – an den meisten abgelegenen Orte würde ein Mast das Funkloch nicht stopfen.

Die Gemeinde ist aber laut Leitmannstetter dran, einen Standort zu finden, der von der Mehrheit akzeptiert wird.

2025 beginnt Bau für
Glasfaseranschluss

Deutlich besser sieht es aus bei den Plänen zum Glasfaseranschluss. Laut Leitmannstetter werden ab 2025 die Baumaßnahmen beginnen, die dafür sorgen, dass auch der Rest Vogtareuths schnelles Internet bekommt. Dabei arbeitet die Gemeinde mit der Telekom zusammen.

Hubertus Kischkewitz, Pressesprecher der Deutschen Telekom AG erklärt auf OVB-Anfrage, dass der unterschiedliche Ausbau des Internetanschlusses mit der Entfernung vom nächstgelegenen Straßenverteiler zu tun habe.

„Je länger die Strecke, desto höher die Dämpfung auf der Leitung“ schreibt er. Deshalb hätten manche Orte momentan nur bis zu 16 Mbit/s. Kischkewitz empfiehlt trotzdem jedem, dem das Internet zu langsam ist, erst mal zu überprüfen ob die Technik wie Router und Mesh-Verstärker daheim auf dem aktuellen Stand sind.

Es könne auch helfen, den neuesten Tarifvertrag zu nutzen und den Router an eine bessere Stelle zu setzen. So lässt sich vielleicht manche Netzverbindung verbessern, bis 2025 dann der langersehnte Glasfaseranschluss kommt.

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