Eggstätt – Im Eggstätter Ortsteil Natzing fand vor Kurzem die Podiumsdiskussion „Zukunft Handwerk“ der CSU statt.
Dr. Max von Bredow, Vorstandsvorsitzender der Quest AG aus Kolbermoor und Vorsitzender der Mittelstandsunion im CSU-Kreisverband Rosenheim-Land, moderierte die Podiumsdiskussion.
Förderung des
Handwerks im Fokus
Neben von Bredow saßen Gastgeber und Zimmerermeister Franz Wörndl, der als 20-Jähriger seine Holzbaufirma gründete und heute 34 Mitarbeiter beschäftigt sowie Daniel Artmann, Direktkandidat für den Landtag, Berater und vormals Geschäftsführer des Berufsverbandes Stellwerk 18-Digitale Wirtschaft Südostoberbayern. Ein Thema, das allen Rednern am Herzen lag, war die Förderung des Handwerksberufs. Man brauche gut ausgebildete Handwerker, der Meisterbonus sei „längst überfällig“, wie Artmann sagte. Schließlich sei ein Meister genauso viel wert wie ein Master. Wörndl begrüßte ebenfalls den Meisterbonus, mahnte aber an: „Nicht dann ab in die Industrie, sondern zurück ins Handwerk.“ Im Übrigen müsse man jungen Menschen viel stärker den Stellenwert des Handwerks und den Spaß daran vermitteln. Hans Plank, Ofenbaumeister aus Eggstätt, fügte hinzu, dass das Handwerk sich gewandelt habe. Das sei nicht mehr wie vor 50 Jahren. Aber: „Man darf die Leute nicht verheizen.“ In den Reihen des Publikums saß unter anderem auch die Deutsch-Französin Laetitia Schepp (20), die sich nach ihrem Abitur in Frankreich für eine Ausbildung zur Zimmererin in Deutschland entschied. Sie erklärte, dass sie von der Berufsschule in Bad Aibling „sehr überrascht“ sei: „Eine sehr gute Ausstattung, und ein neues Gebäude.“
Zu wenig
Gewerbeflächen
Von Bredow lenkte das Gespräch Richtung Energiepreise, steigende Zinsen und Gewerbeflächen weiter. Zu wenig Gewerbeflächen seien überall ein Problem, so alle Redner. Dabei müssten sich Unternehmen weiter entwickeln, ansonsten könnte der soziale Wohlstand verloren gehen. Denn das Geld komme nicht vom Staat, sondern vom Bürger. Artmann forderte in dem Zusammenhang ein Umdenken. Ebenso betonten die Redner, dass Arbeitsleistung honoriert werden müsse.
Auch das Verhältnis Verwaltung/Staat und Handwerk wurde andiskutiert. Von Bredow fügte dabei an, dass nie die Rede davon sei, wo das Geld herkomme, sondern nur wie man es verteilen könne. Artmann sagte: „Politiker brauchen Mumm, sich hinter die Verwaltung zu stellen.“
Der scheidende Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner hatte gefordert, dem Mittelstand mehr Stimme zu geben. Dieser sei „die Basis unseres Wohlstandes“. 95 Prozent aller Lehrlinge machten ihre Ausbildung bei Mittelstandsbetrieben. Jürgen Ersing, Leiter der Berufsschule Bad Aibling, meldete sich in der anschließenden Fragerunde zu Wort. Eine gute Ausbildung sei ein Muss, reine Theorie reiche nicht aus, damit das Handwerk Zukunft hat.