Ein Dorfleben ohne Vereine wäre arm

von Redaktion

Vogtareuth schafft im Rahmen der Dorferneuerung neuen Platz

Vogtareuth – Verlassen steht es da, das alte Feuerwehrhaus mitten in Zaisering. Die Männer – und neuerdings auch Frauen – der Wehr sind ein paar hundert Meter weiter an den Rand des Ortsteils gezogen. Das Gerätehaus soll nicht so verlassen bleiben. Dorfmarkt, Frauengemeinschaft, Jugend- und Kirchenchor, Krieger- und Veteranenverein, Pfarrgemeinderat, Yoga-Gruppe und andere mehr wüssten schon, wie sie dem Gebäude wieder Leben einhauchen.

Dem verschloss sich die Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung nicht. Der Vorstand beschloss im August, das alte Gerätehaus als Vereinshaus herzurichten. Peter Höcherl, beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) für die Dorferneuerung Vogtareuth zuständig, regte an, das doch im Paket mit der unteren Turnhalle der Schule Vogtareuth anzugehen, einen gemeinsamen Planer zu beauftragen.

Ziemlich konkrete
Vorstellungen

Schließlich haben die „Zoassaringa“ schon ziemlich konkrete Vorstellungen, was sie wollen und brauchen. Dazu gehören unter anderem eine Küchenzeile, ein barrierefreier Zugang, Lagermöglichkeiten wie Archivschränke, neue WCs – auf Wunsch des Bürgermeisters auch von außen zugänglich – und ein Boden, der zu den unterschiedlichsten Nutzungen passt. Belegt wäre das Vereinshaus nach Ansicht der Zaiseringer Vereine regelmäßig an etwa 240 Tagen im Jahr. Ein Vorschlag, der Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter (ÜWG) nicht restlos überzeugt, wie er in der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte. Denn: Es ist schon ein Planer dabei, die Nutzung der alten Schule und der unteren Turnhalle zu betrachten.

In diesen Räumen mitten im Ort möchte die Gemeinde unter anderem die Mittagsbetreuung, Kitaplätze und Vereine unterbringen. Hans Bürger-Schuster (CSU) wandte ein, es sei ja noch nicht heraus, ob der Planer eine Machbarkeitsstudie oder ein schriftliches Gutachten liefere. Die Option eines gemeinsamen Architekten bestehe also noch. Die Untersuchungsergebnisse sollen eventuell bis zur nächsten Gemeinderatssitzung feststehen, könnten dann vorgestellt werden. Die untere Turnhalle wird, so die Auskunft des Rektors gegenüber Leitmannstetter, für den Schulsport nicht benötigt.

Sie wird schon von Vereinen genutzt, war während der Pandemie auch Ausweichquartier des Gemeinderates. Allerdings ist sie nicht barrierefrei zugänglich, es gibt im Untergeschoss keine sanitären Anlagen und eine Cateringküche wäre auch gut – für Tanzveranstaltungen, Starkbierfest und anderes mehr. Aufgrund der Größe, da waren sich die Räte durchaus einig, wäre sie als Raum für Vereine gut geeignet.

Während die Vereinsräume im ehemaligen Zaiseringer Feuerwehrhaus und in der unteren Turnhalle noch Zukunftsmusik sind, ist schon sicher, dass es Lagermöglichkeiten für Vereinsutensilien geben wird. In der noch zu bauenden Kalthalle des neuen Bauhofs. Die wird eigens um rund zwölf Meter verlängert. Auf etwa 125 Quadratmetern können dann Vereine kälteunempfindliche Geräte, Biertischgarnituren oder anderes unterbringen.

Keine Förderung vom
ALE für Neubau

Die Hülle baut die Gemeinde, um die Innenausstattung kümmern sich die Vereine. Eine Förderung dieses Vereinslagers vom ALE gibt es nicht, so Leitmannstetter auf Nachfrage von Brigitte Neugebauer (CSU/ parteifreie Wähler). Dazu sei das Lager zu weit von der Ortsmitte entfernt.

Das sorgte zwar für Unmut im Gemeinderat, an der Entscheidung für das Vereinslager hielten die Kommunalpolitiker aber fest. Genau wie an dem Vorsatz, auf dem Weg über die Dorferneuerung Räume für Vereine im alten Feuerwehrhaus Zaisering und in der unteren Turnhalle in Vogtareuth zu schaffen.

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