Weg nach Kolbermoor wieder frei

von Redaktion

Trotz Streits um Schwarzbau ist die Blockade des beliebten Radwegs beendet

Kolbermoor/Großkarolinenfeld – Der viel benutzte Wald- und Fußgängerweg von Kolbermoor nach Großkarolinenfeld war wochenlang durch Betonblöcke blockiert. Grund dafür war ein jahrelanger Streit zwischen den Grundstücksbesitzern und dem Landratsamt Rosenheim. Jetzt ist Bewegung in den Fall gekommen.

Jahrelanger Konflikt mit Landratsamt

Auslöser des Streites war ein Stadel, den Grundstücksbesitzerin Monika Engl neu errichtet hatte, weil der alte Bau heruntergekommen war. Dafür gab es allerdings keine Baugenehmigung. Eine nachträgliche Legalisierung des Baus ist laut Landratsamt nicht möglich, weil sich der Bau im sensiblen Bereich der Filze befindet. Der Streit zwischen Landratsamt und der Eigentümerin schwelt schon seit über zehn Jahren. Die Blockade des Wegs war die jüngste Eskalationsstufe.

Inzwischen hat sich die Lage aber geändert. Monika Engl hat ihre Blockade wieder abgebaut. Dazu kam es, nachdem der Kolbermoorer Bürgermeisterkandidat Thomas Rothmayer (Parteifreie) auf Familie Engl zugekommen ist. Er habe vernünftig mit ihr gesprochen und das Für und Wider aufgeführt – was sie schlussendlich überzeugte, die Hindernisse wieder aus dem Weg zu räumen. Laut Engl sei es Rothmayers Verdienst, dass der Fuß- und Radweg wieder offen ist. Vom Landratsamt sei sie bis dahin nicht angesprochen worden, obwohl dieses die Situation überprüfen wollte.

Den aktuellen Stand um die Blockade in Großkarolinenfeld hat das Landratsamt jedoch laut eigener Aussage im Blick. „Die Blockade ist nach unserer Kenntnis nur teilweise entfernt worden. Die Grundstücksbesitzer sind daher immer noch aufgefordert, die baulichen Anlagen zu entfernen“, teilte das Landratsamt auf OVB-Anfrage mit. Zudem sei den Grundstücksbesitzern der Termin für angekündigte Anhörung bezüglich der Blockade geschickt worden.

Lösung im
privaten Gespräch

Thomas Rothmayer ist als Leiter des Ordnungsamts der Stadt Kolbermoor die Thematik bewusst, wie er selbst sagt. Da er jedoch er beruflich keinen Einfluss nehmen konnte, suchte er privat das Gespräch. „Ich kenne die Familie Engl schon seit längerer Zeit. Ich wollte die Hintergründe erfahren, die zur Schließung des Weges geführt haben“, erklärt er. Am Ende trug er entscheidend zur Öffnung des Weges bei. „Ich freue mich sehr, dass durch das unbürokratische Gespräch auf Augenhöhe eine Nutzung des Weges wieder möglich ist“, sagt er.

Der Weg ist nun wieder frei. Der Stadel muss allerdings trotzdem abgerissen werden. „Wenn der Stadl restlos, zum Beispiel inklusive Fundament, beseitigt wird, dann wäre die Sache damit für Landratsamt und Grundstücksbesitzer erledigt“, so das Landratsamt.

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