Neubeuern – Ein lang gehegter Wunsch des Veteranenvereins, die Erneuerung des Kriegerdenkmals, ging einher mit einer dringend erforderlichen künstlerischen Erneuerung des Freskos an der Pfarrkirche Neubeuern.
Maler Amorbach schuf dieses Werk im Jahr 1922. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er am Samerberg, wo er auch begraben ist. Maler, Restaurator und Kunstsachverständiger Michael Pertl, unmittelbarer Nachbar der Kirche, war es ein Anliegen, das beeindruckende Werk mit der Mariendarstellung zu renovieren. Eine Aufgabe, die zeitlich aufwendig und witterungsabhängig war.
Viele Helfer
bei der Finanzierung
Die Gemeinde mit Bürgermeister Christoph Schneider, der Krieger- und Veteranenverein mit Vorsitzendem Erich Rasinger, Gemeinderätin Christina zur Hörst sowie die Kirchenverwaltung mit Konrad Stuffer, und Monika Rumenholl wurden eingebunden. Nach umfangreichem Schrift- und Behördenverkehr auch mit der Diözese wurde die Renovierung auf den Weg gebracht.
Ein weiterer gewichtiger Punkt war die Finanzierung des Vorhabens. Der Spendengedanke von Bürgermeister Schneider wurde aufgegriffen. Aus dem Eintrittsgeld zum diesjährigen Trachtenmarkt vom Trachtenverein Edelweiß Neubeuern konnte ein großer Betrag abgegeben werden. Der Theaterverein Neubeuern, dessen Jedermann-Aufführungen heuer vor dem Mahnmal stattfanden, gab eine Spende. Ebenso Walter und Ursula Schatt. Hilfreich war auch das über Monate kostenlos zur Verfügung gestellte Gerüst der Firma Leitner, um die Arbeiten ausführen zu können, sowie die Hebebühne der Firma Holzner.
Eine Andacht zu Ehren Marien, welche das Fresko darstellt, die Beschützerin in allen Glaubensfragen, Helferin in Not gab es in der Pfarrkirche. Pfarrer Christoph Rudolph zitierte dabei auch Papst Franziskus, der als Bote der Marienverehrung gilt. Der Ortsgeistliche vollzog die Segnung, verbunden mit der Bitte um das Gebet für die Verstorbenen. „Ich bin dankbar“, so Vorsitzender Erich Rasinger, „für die zahlreiche Teilnahme an diesem Festakt. Es zeigt uns die Verbundenheit der Dorf- und Glaubensgemeinschaft, und dass wir mit unserem Vorhaben etwas Bleibendes für die nächste Zukunft geschaffen haben.“
Der Verein war verantwortlich für die Erneuerung der Schriftzüge am Kriegerdenkmal. Sein Dank galt Hans Heibler für die Erd- und handwerklichen Arbeiten, dem Zementwerk Rohrdorf, der Gesellschaft für Sand und Kies sowie Erhard Heiß für die Beibringung des Grüngutes, damit die Frauen des Trachtenvereins Neubeuern die Girlanden binden konnten. „Es war eine Gemeinschaftsaufgabe“, so der Vorstand, der bewegt gestand, auch schlaflose Zeiten verbracht zu haben.
„Uns aus der jüngeren Generation“, so Bürgermeister Christoph Schneider, „die wir nur Friedenszeiten kennen, vermittelt das Denkmal Erinnerungen. Niemand hätte gedacht, dass sich Kriegsgeschehen nochmals ereignen könnte, waren wir doch nur von Zuversicht getragen. Der Krieg in der Ukraine, im Gazagebiet, aber auch Differenzen im kleineren Bereich, der Nachbarschaft, im Zusammenleben zeigen uns die verlorene Gemeinsamkeit.“
Zeichen der eigenen
Verwundbarkeit
Diese Erneuerung des Kriegerdenkmals zeige, wie verwundbar wir geworden seien. Er mahnte zu mehr Miteinander und brachte seine Anerkennung für das Geleistete zum Ausdruck. Am Festakt waren die ehemaligen Bürgermeister Hans-Jürgen Tremmel und Josef Trost sowie Benjamin Baumann, Vorsitzender des Patenvereins aus Rohrdorf und Pius Graf als Vertreter der Interessengemeinschaft der Veteranenvereine auf Kreisebene beteiligt. Beim gemeinsamen Mittagsmahl wurden Gedanken ausgetauscht.