Rosenheim/Kufstein – Ehrenamtliche, die in der Region in der Flüchtlingsbetreuung aktiv sind, sollen in Zukunft noch stärker unterstützt werden. Darum soll es im kommenden Jahr aktuelle Fortbildungen für ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer in Rosenheim und Tirol geben. Bei einer Veranstaltung im Rathaus Kufstein wurde das gemeinsame Projekt „Über Grenzen hinweg lernen“ des Landkreises Rosenheim, des Vereins Kommunity und des Landes Tirol vorgestellt.
Seit Beginn der Flüchtlingswelle im Jahr 2014 haben sich die Ansprüche an die Helfer verändert. Zunächst ging es um eine Erstversorgung der ankommenden Menschen. Inzwischen sind viele Flüchtlinge anerkannt und müssen dauerhaft integriert werden. Bei den geplanten Fortbildungen geht es nicht nur darum, den Helfern die rechtlichen Grundlagen mit an die Hand zu geben, sondern sie auch menschlich zu unterstützen und zu stärken.
Viele Flüchtlingshelfer hätten zwischenmenschliche Beziehungen zu ihren Schützlingen aufgebaut, so die Tagungsteilnehmer. Die Erfahrungen der Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten würden die Ehrenamtlichen belasten. Dazu käme die Enttäuschung, wenn einer der von ihnen betreuten Menschen abgeschoben wird.
Bei der Auftaktveranstaltung haben sich Flüchtlingshelfer und Vertreter verschiedener Behörden, Organisationen und Vereine aus dem Kreis Rosenheim und dem Land Tirol über ihren Alltag in der Flüchtlingshilfe ausgetauscht. Zu neun Fragestellungen wurden Stichpunkte ausgearbeitet, die nun als Grundlage für die zukünftigen Fortbildungen dienen sollen.
Noch 500 bis 800 Flüchtlingshelfer
Bis Ende des Jahres sollen die Inhalte der sieben Module stehen. Durchgeführt werden sie zwischen Januar und Mai 2018, abwechselnd in Rosenheim und Tirol.
Aktuell gibt es im Landkreis Rosenheim noch einen Kern von etwa 500 bis 800 ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Zu Beginn der Flüchtlingswelle seien es rund 2000 gewesen, sagte Dr. Manuel Diller, Leiter der Abteilung für kommunale und soziale Angelegenheiten am Rosenheimer Landratsamt.
Die Euregio Inntal hat zusammen mit der Euregio Salzburg das jetzt geplante Vorhaben im Juni 2017 genehmigt.
Die Kosten für das grenzüberschreitende Projekt liegen bei rund 17400 Euro und werden mit 13050 Euro aus EU-Mitteln des Interreg-Programms gefördert.re