Mut zur Langsamkeit

von Redaktion

Fühlen Sie sich manchmal auch wie der Hamster im Laufrad? Immer in Bewegung, immer im Kreis, weil noch so vieles geschafft und erledigt werden muss?

Auch mein Terminkalender ist meist eng durchgetaktet. Einerseits geben gewohnte Abläufe dem Tag eine hilfreiche Struktur, manchmal werden sie aber zum Korsett, das einengt und an vielen Stellen drückt. Wenn ich Urlaub habe, kann ich dieses Hamsterrad endlich anhalten, aussteigen und durchatmen.

Allerdings dauert es jedes Mal ein paar Tage, bis ich wirklich ganz zur Ruhe kommen kann. Und dann passiert es manchmal, dass mich in der Stille plötzlich die ungelösten Fragen meines Lebens wieder einholen, die ich im Getriebe des Alltags bequem zur Seite geschoben habe.

Mir fällt es gar nicht immer leicht, das im Urlaub auch auszuhalten. Ich brauche regelrecht „Mut“ zur Langsamkeit und „Mut“ zum Loslassen der Hektik. Ich weiß, meine Gedanken kann ich nur „in Ruhe“ neu sortieren.

Eine Verabredung mit Gott geht auch nur in der Stille. Plötzlich kommt etwas ins Fließen, und manches, das sonst viel Mühe macht, geht plötzlich wie von selbst.

Dann verstehe ich die Worte aus einem Psalm der Bibel ganz neu: „Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und euch spät erst niedersetzt, um das Brot der Mühsal zu essen; denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf.“

Das ist kein Aufruf zum Faulenzen, aber eine Ermutigung einen Gang zurückzuschalten und auch mehr Vertrauen zu haben, dass wir nicht alles allein schaffen müssen. Vielleicht geben Ihnen die Ferientage im August eine gute Gelegenheit dazu!

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