Rosenheim – Schock am Freitagabend gegen 23.15 Uhr an eine Tankstelle in der Äußeren Münchener Straße in Rosenheim: Ein maskierter Mann überfällt mit vorgehaltener Pistole die Kassierin. Er fordert die Herausgabe von Bargeld. Die Angestellte konnte jedoch aus technischen Gründen die Kasse nicht öffnen, weshalb der Täter aus dem Kassenraum ohne Beute flüchtete – in unbekannte Richtung.
Täter mit Maske und
Kapuze vermummt
Die sofort nach Bekanntwerden des Raubes eingeleitete Großfahndung, unter der Leitung des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd und mit Unterstützung zahlreicher Streifen umliegender Dienststellen, führte jedoch nicht zur Ergreifung des Täters. Erste Ermittlungen vor Ort wurden noch am Tatabend vom Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim vorgenommen.
Der Täter wird als circa 25 bis 30 Jahre alt, ungefähr 1,75 Meter groß und schlank beschrieben. Er sprach deutsch mit ausländischem Akzent. Der Täter war mit einer blauen Jeans und einem dunkelblauen Winterparka mit beige/braunem Fellpelz bekleidet. Die Kapuze der Jacke hatte er über den Kopf gezogen. Zudem trug er eine weiße Mund-Nasen-Bedeckung. Bewaffnet war der Täter mit einer schwarzen Pistole.
Aufgrund erster Erkenntnisse aus den Videoaufzeichnungen dürfte der Täter laut Polizei wahrscheinlich Rechtshänder sein. Wer kann Hinweise auf eine so beschriebene Person geben? Wer konnte verdächtige Wahrnehmungen im Bereich der Tankstelle machen? Hinweise nimmt die Kripo Rosenheim unter Telefon 08031/2000 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Die Polizei warnt aber: Der Täter war bei der Tat mit einer Schusswaffe bewaffnet. Bei Antreffen des Täters oder einer verdächtigen Person ist umgehend der Notruf 110 zu verständigen. „Sprechen Sie die Person nicht direkt an“, betont Polizeisprecher Alexander Huber. Die Ermittlungen stehen derzeit noch am Anfang. Gegenüber unserer Zeitung erklärte er aber, dass die Kripo etwaige Zusammenhänge mit unaufgeklärten Überfällen in den vergangenen Jahren prüfe. „Diese Fälle werden in die Ermittlungen einbezogen und vom Fachkommissariat entsprechend ausge- und bewertet“, so Huber. Was war damals geschehen? Am 7. Juni 2020 hatte ein Unbekannter eine Shell-Tankstelle im Rosenheimer Ortsteil Westerndorf St. Peter überfallen. Damals war es – wie jetzt auch – ein Mann, circa 1,75 bis 1,80 Meter groß. Der Täter entkam aber mit einem höheren dreistelligen Betrag. Unterschied zu diesem Täter laut den Polizeimitteilungen: Der eine sprach hochdeutsch, der andere mit Akzent.
Außerdem könnte der versuchte Raubüberfall in Zusammenhang mit dem Überfall auf ein Schuhgeschäft im Mai vergangenen Jahres stehen. Damals betrat ein mit einem Mund-Nasen-Schutz maskierter Mann ein Schuhgeschäft an der Prinzregentenstraße, Ecke Gillitzerstraße.
Noch immer
auf freiem Fuß
Mit einer Waffe in der Hand forderte er von einer Angestellten Bargeld, ließ dann aber plötzlich von seinem Vorhaben ab. Er flüchtete in Richtung Salingarten, die sofort eingeleitete Fahndung der Polizei brachte letztlich keinen Erfolg. Die Täter von Mai und Juni konnten bisher nicht gefasst werden.
Die Polizei geht aber von zwei verschiedenen Räubern aus. Ob einer von ihnen nun erneut auf Beutezug war?