Einbauten aus Stahl ermöglichen barrierefreie Entdeckungstour

von Redaktion

Projektgruppe im Inseldom auf Herrenchiemsee unterwegs – Von der Kombination mit Denkmalschutz begeistert

Rosenheim – Von der Stiftskirche zur Brauerei, dann lange ungenutzt und heute ein begehbares Geschichtsbuch – so lässt sich die Geschichte des Inseldoms auf Herrenchiemsee skizzieren. Nach der Säkularisation wurde die ehemalige Stiftskirche der Augustiner Chorherren in eine Brauerei umgenutzt, mit entsprechenden baulichen Veränderungen: Das Langschiff der Kirche blieb erhalten, die Türme wurden gekürzt, der Chor abgerissen. Ergänzt wurden Einbauten zum Betrieb der Brauerei, die im Jahr 1914 geschlossen wurde.

Mit der Sanierung der baulichen Anlage wurde nicht etwa ein Zustand zu einem früheren Zeitpunkt rekonstruiert: Vielmehr wird mit dem jetzt sanierten Denkmal Geschichte dokumentiert. Sichtbar sind Elemente des Barock und des Rokoko, wie auch die für den Brauereibetrieb eingezogenen Ebenen und Ausstattungselemente. Mit Fingerspitzengefühl hat das Staatliche Bauamt Rosenheim den Baukörper saniert und für Besucher zugänglich gemacht. Einbauten aus Stahl, deren Entstehungszeitpunkt deutlich gegenüber früheren Bauphasen ablesbar ist, führen durch das Gebäude; auf einer Strecke, die auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen geeignet ist.

Die Projektgruppe „Barrierefreies Bauen in Stadt und Landkreis Rosenheim“ hat sich auf den Weg gemacht, um zu testen, wie das funktioniert. Christiane Grotz, Behindertenbeauftragte des Landkreises, organisierte die kleine Exkursion, die von Johann Thaller, Museumsführer im Augustiner Chorherrenstift, und Albert Eichinger, Architekt und Leiter des Projektteams des Staatlichen Bauamtes, fachlich begleitet wurde. Ein besonderes Erlebnis ist der Aufstieg bis in die obersten Bereiche des Gewölbes zu den Figuren und Ornamenten. Ermöglicht wird das vor allem durch den neu eingebauten Aufzug und durch einen klug angelegten Rundgang, der auch zu eigentlich nicht barrierefreien Räumen Zugang ermöglicht. Die Besucher waren begeistert. „Es war für uns sehr interessant zu sehen, wie Denkmalschutz und Barrierefreiheit zusammenpassen können.

Dies ist mit dem Begehbar-Machen des Inseldoms, unter Federführung des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, sehr gut gelungen!“, so die Leiterin der Projektgruppe und Architektin Christine Degenhart.

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