Rohrdorf – Im September veranstaltete das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Rosenheim den ersten Rosenheimer Waldbesitzerinnentag. Eingeladen waren Waldbesitzerinnen und an Wald interessierte Frauen aus Stadt und Landkreis Rosenheim. Zum Thema „Wald im Klimawandel – Vorbauen für die zukünftigen Generationen“ wurde sowohl im Auwald als auch im Saal des Posthotels in Rohrdorf informiert.
Im Wald wurde konkret veranschaulicht, wie Waldbestände für den Klimawandel angepasst werden und Ideen vorgestellt, wie ein Waldumbau sinnvoll vonstattengehen könnte. In einem zweiten Teil im Saal wurden in kurzen Vorträgen über Dienstleistungen von Waldbesitzervereinigungen aus der Region und Schulungsmöglichkeiten der Waldbauernschule in Kelheim aufgeklärt.
In Stadt und Landkreis Rosenheim besitzen aktuell 5414 Frauen Wald. Insgesamt gibt es circa 15000 Rosenheimer Waldbesitzende. Circa 26 Prozent des Rosenheimer Waldes steht im Eigentum von Frauen und der Anteil steigt kontinuierlich. Hauptgründe hierfür sind ein gesellschaftlicher Wandel des Frauenbildes und der Strukturwandel in der Landwirtschaft. Der Rosenheimer Waldbesitzerinnentag fand auf Initiative des Projekts „Fem4Forest – Wald in Frauenhänden“ der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) statt. Dieses Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union gefördert und ist Teil einer Initiative in zehn Ländern.
„Der Rosenheimer Waldbesitzerinnentag soll bei uns nicht der Einzige bleiben“, betonte der Leiter der Forstbehörde in Rosenheim, Forstdirektor Marius Benner. Benner zeigte sich begeistert vom Engagement und der Motivation der Waldbesitzerinnen. Die LWF hatte Waldbesitzerinnen gefragt, nach welchen Zielen sie ihren Wald bewirtschaften und was sie motiviert. Ergebnis war, dass Frauen den Wald zur Gewinnung von Holz als Bau- und Brennstoff, als Ort der Erholung und für die Verwirklichung von Naturschutzzielen nutzen. Frauen motiviert dabei häufig die „Lust, etwas für den Bereich Wald zu machen“, Familientraditionen aufrecht zu erhalten und Verantwortung für die nächsten Generationen zu übernehmen.
Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer können sich bei allen Fragen zum Thema Wald und Waldbewirtschaftung an das AELF wenden. Die zuständige Amtsperson kann im Internet über den sogenannten Försterfinder unter www.waldbesitzer-poral.bayern.de gefunden werden.
Als spezielles Angebot für Waldbesitzerinnen finden ebenso Waldbegehungen für Frauen im Landkreis statt. Auch hierfür erhalten Waldbesitzerinnen bei Interesse Auskunft beim AELF Rosenheim.