Aschau – Schockierender Fund im kleinen Weiler Kaltenbach, einem Ortsteil der Marktgemeinde Prien: Dort war am Montagnachmittag eine junge Frau tot aus dem kleinen Fluss Prien geborgen worden. Dabei handelt es sich um eine 23-Jährige aus Aschau. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus und bittet um Hinweise.
Die schreckliche Entdeckung machte Montagnachmittag ein Anwohner, der offenbar zufällig des Weges kam – und einen leblosen Körper im Wasser der Prien sichtete, an einer abgelegenen Stelle auf Höhe des Weilers Kaltenbach zwischen Prien und Wildenwart gelegen.
Feuerwehrler
bergen das Opfer
Gegen 14.30 Uhr ging schließlich der Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr Atzing ein, die verständigt wurde, um die tote Frau aus dem Fluss zu bergen. „Das Schwierige war, dass sie unter einem Wurzelstock verfangen war“, wie Paul Huber, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Atzing, gegenüber den OVB-Heimatzeitungen berichtet. Hinzu kam die starke Strömung der nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage leicht Hochwasser führenden Prien, weshalb ein Rettungsboot der Wasserwacht Prien zur Bergung miteingesetzt werden musste.
Zur Unterstützung waren neben den zwei Dutzend Kräften der Feuerwehr Atzing die Wasserwacht Prien und Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Prien mit vor Ort – „ein durchaus belastender Einsatz“, wie Kommandant Huber bestätigt.
Obduktion bestätigt
ersten Verdacht
Noch am Montag hatte die Staatsanwaltschaft Traunstein (Zweigstelle Rosenheim) die Obduktion der jungen Frau veranlasst, noch in den Abendstunden durchgeführt im Rechtsmedizinischen Institut in München. Dabei erhärtete sich der Anfangsverdacht: Die 23-Jährige ist einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.
Wie die Polizei dann am Dienstag mitteilte, hatten die Rechtsmediziner bei ihren Untersuchungen eindeutige Spuren festgestellt, die auf eine äußere Gewalteinwirkung schließen ließen und somit „ein Tötungsdelikt belegen“. Einzelheiten wollte das zuständige Polizeipräsidium Oberbayern Süd aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht nennen.
Bei der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim wurde noch am Dienstag zur Klärung des Gewaltverbrechens die Sonderkommission „Club“ eingerichtet. Rund 40 Ermittler führen unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft die Untersuchungen zur Klärung des Gewaltverbrechens.
In Aschau suchte ein Großaufgebot an Beamten am Dienstag sowohl den Bärbach im Bereich Kampenwandstraße und Burgweg, als auch die Prien im Bereich Schulstraße nach Hinweisen und Spuren ab. Im Einsatz waren dabei zahlreiche Kräfte der Bereitschaftspolizei aus Dachau. Auch Diensthunde waren den Angaben zufolge zeitweise beteiligt. Unter anderem fehlten noch immer die schwarze Umhängetasche und die schwarze Lederjacke der Frau.
Nach derzeitigem Sachstand hat die 23-Jährige am Sonntagabend den Musikclub „Eiskeller“ in ihrem Wohnort in Aschau besucht und den Club in den frühen Morgenstunden des Montags gegen 2.30 Uhr verlassen. Wo sich die junge Frau danach aufhielt und wie es zu dem Gewaltverbrechen kam, ist laut Polizei derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
In dem Club, den am Abend mehrere Hundert Menschen besucht hatten, seien auch mehrere Bekannte der Frau gewesen. Man setze nun auch auf Beobachtungen der Clubgäste. Eine offene Frage ist laut Polizei auch, ob die 23-Jährige in Begleitung war.
Die Ermittler der Soko bitten Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich zu melden. Hierzu ist ab sofort ein spezielles Hinweistelefon unter der Rufnummer 0800/5565101 bei der Kriminalpolizei in Rosenheim erreichbar.
Erschütterung
in Aschau
Die Erschütterung in Aschau, dem Wohnort der jungen Frau und wo sie offenbar zuletzt gesehen wurde, ist groß. So auch bei Aschaus Bürgermeister Simon Frank. „Da zieht es einem regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Was bleibt, ist eine Mischung aus Trauer, Wut und Fassungslosigkeit“, erklärt er gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Und er ergänzt, dass er mit seinen Gedanken nun zu allererst bei der Familie sei – „alles andere ist Aufgabe der Polizei.“