Frau (29) bedroht Autofahrer mit Revolver

von Redaktion

29-Jährige wird später in Rosenheim festgenommen – Schreckschusswaffe im Gepäck

Großkarolinenfeld/Rosenheim – Bürgermeister Bernd Fessler ist baff: Das gab es an „seinem“ Bahnhof noch nie, dass dort ein Mensch mit einer Waffe bedroht wurde. „Unser Bahnhof ist sicher keine gefährliche Schmuddelecke. Da sind zwar viele Menschen, aber bisher hatten wir dort keine Probleme.“

Am vergangenen Samstag war es so weit. Da hat eine 29-Jährige einen 66-jährigen Rosenheimer mit einer täuschend echt aussehenden Schreckschusspistole bedroht, nachdem sie ihm schon unvermittelt aufs Auto geschlagen hatte. Kein Spaß, denn Schreckschusswaffen können aus kurzer Distanz schwerste und auch tödliche Verletzungen verursachen.

In den Zug nach Rosenheim gestiegen

Allerdings verschwand die 29-Jährige dann laut Mitteilung von Dr. Rainer Scharf, Sprecher der Bundespolizei Rosenheim, zügiger Dinge im Bahnhofsgebäude. Der bedrohte Mann verständigte die Polizei, die sofort die Fahndung nach der Bewaffneten auslöste. Rund um den Bahnhof in Großkarolinenfeld war sie nicht aufzufinden, weswegen die Polizei davon ausging, dass sie mit einem Regionalzug in Richtung Rosenheim davongefahren war.

Die 29-Jährige ist offensichtlich gut zu beschreiben, „das Erscheinungsbild der Dame ist ziemlich auffällig“, heißt es von der Bad Aiblinger Polizei. Jedenfalls hatten die alarmierten Bundespolizisten sie beim Aussteigen in Rosenheim schnell erkannt. Alle Zweifel waren beseitigt, als die Frau in die WC-Anlage im Untergeschoss der Bahnhofshalle flüchtete. Dort schloss sie sich in einer Toilettenkabine ein.

Die Bundespolizisten forderten sie laut Scharf mehrfach auf, die Tür zu öffnen und die Toilette zu verlassen. Nachdem sie sich zunächst geweigert hatte, kam sie der Aufforderung doch noch nach und ließ sich widerstandslos festnehmen. In ihrem Rucksack fand sich der geladene Schreckschussrevolver. Den erforderlichen „kleinen Waffenschein“ hat die 29-Jährige nicht. Aber ein Utensil zum Zerkleinern von Cannabis-Blüten einschließlich Drogenanhaftungen wurden in ihrem Rucksack gefunden.

Der Vorfall scheint von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt geblieben zu sein. Große Wellen geschlagen habe die Sache im Ort jedenfalls nicht, so Bürgermeister Fessler, der hörbar stolz auf den Bahnhof ist: „Wir haben uns Mühe gegeben, den Bahnhof ordentlich zu gestalten.“ Es gebe dort nur zwei Probleme: Die Bahn weigere sich, den Bahnhof barrierefrei auszubauen „und der Wirt hat aufgehört.“

Artikel 2 von 11