Rosenheim – Die Aufstockung des Landratsamt-Hauptgebäudes um ein siebtes Stockwerk und die Bestandssanierung des Komplexes kommen voran. Der Landkreis geht aktuell von einer Kostensteigerung in Höhe von 18,2 Prozent aus.
25 Millionen Euro hatte der Kreistag einst für die Maßnahme gebilligt, von Baukosten in Höhe von 24,7 Millionen Euro ging die Verwaltung im Dezember 2021 aus. Die neuesten Prognosen vom November 2023 nennen nach Auskunft der Pressestelle des Landratsamtes eine Summe von 29,2 Millionen Euro.
Preistreiber
Ukraine-Krieg
Dass der ursprünglich kalkulierte Kostenrahmen für das Projekt nicht zu halten ist, darauf hatte die Landkreisverwaltung bereits im Januar 2023 hingewiesen und von „einer großen Unsicherheit“ gesprochen. Damals lag der kalkulierte Kostenanstieg noch bei etwa acht Prozent. Als eine wesentliche Ursache hierfür nannte die Verwaltung die Verteuerung bei den Rohstoffpreisen aufgrund des Ukraine-Krieges. Auch wenn der Landkreis mittlerweile fast fünf Millionen Euro mehr ausgeben muss, als ursprünglich geplant war, kommt er offenbar noch eher günstig weg. „Die Steigerung beim Baupreisindex in der Zeit von Dezember 2021 bis September 2023 beträgt circa 30 Prozent“, heißt es in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage der OVB-Heimatzeitungen.
Der erste Bauabschnitt sieht die Fertigstellung des siebten sowie die Sanierung des sechsten Obergeschosses vor. Derzeit wird laut Landratsamt die Fassade im siebten Obergeschoss montiert, im Januar beginnt die Erneuerung der Fenster im sechsten Stockwerk. Ebenfalls im Januar startet der Innenausbau im siebten Stock. Parallel dazu wird die Dämmung auf dem Dach verlegt und abgedichtet.
Als „weit fortgeschritten“ bezeichnet das Landratsamt den Innenausbau im sechsten Obergeschoss. „Dort sind die Rohinstallationen für die Heizung und die Elektroausstattung abgeschlossen. Der Trockenbau ist fast fertig“, so die Bauabteilung des Landkreises. Alle drei Treppenhäuser und die beiden Aufzugsschächte wurden in das siebte Obergeschoss fortgeführt, beide Aufzugsanlagen sind erneuert worden.
Die Fertigstellung der Maßnahmen im sechsten und siebten Obergeschoss wird für Juni 2024 angepeilt. Für die dann noch ausstehenden Arbeiten gibt es einen konkreten Zeitplan. Zwischen Juni 2024 und Juni 2025 steht im zweiten Bauabschnitt die Sanierung des vierten und fünften Obergeschosses auf dem Programm, bis Juni 2026 soll im dritten Bauabschnitt die Sanierung des zweiten und dritten Obergeschosses erfolgen. Der vierte und letzte Bauabschnitt, der die Baumaßnahmen im Erd- und im ersten Obergeschoss umfasst, soll im Juni 2027 beendet werden.
Mit der Erweiterung verbunden ist die Schaffung von 50 neuen Arbeitsplätzen. Auch ein zusätzlicher Konferenzraum, der dringend benötigt wird, wird errichtet. Nach Fertigstellung des siebten Stockwerkes wird dieses zunächst als Ausweichquartier genutzt. Dort sollen während der Umbauarbeiten in den anderen Stockwerken jene Abteilungen untergebracht werden, die baubedingt vorübergehend ausgelagert werden müssen. „Aktuell lässt sich zur endgültigen Belegung der Räumlichkeiten noch nicht viel sagen. Die konkrete Planung der Umzüge startet im Januar 2024 mit den beteiligten Sachgebieten“, verlautet dazu die Pressestelle des Hauses.