„April-Sommer“ heizt die Region auf

von Redaktion

Die Temperaturen klettern in diesem Sommer-Frühling zum wiederholten Mal deutlich über 20 Grad. Viele Eisdielen haben längst Hochkonjunktur, aber wie schaut es eigentlich mit den Freibädern der Region aus? Hier die Übersicht über den Badestart – und warum „brav essen“ dabei wichtig ist.

Rosenheim/Mühldorf/Chiemsee – Sommerwarme 25 Grad im Schatten sind für das Wochenende vorhergesagt. Eigentlich die perfekte Temperatur für eine Abkühlung. Viele Eisdielen in der Region haben schon ihre ersten Tage mit langen Besucher-schlangen hinter sich. Ihr Geschäft lohnt sich wegen des erneut deutlich zu warmen Frühlings schon zeitiger als in den vergangenen Jahren. Gilt das auch für die beliebten Freibäder der Region in Zeiten des Klimawandels?

Anbaden in Gars war
schon Mitte März

Zumindest in Gars war schon Mitte März Anbaden. Die Zweite Bürgermeisterin Hildegard Brader ging, begleitet von Daniela Fischer vom örtlichen Bauamt, ins eisige Wasser: „Gefühlte Wassertemperatur zehn Grad, tatsächlich etwa zwölf Grad!“ Die erfahrene Eisbaderin Brader schwamm, gefeiert von warm eingepackten Schaulustigen, sogar eine Bahn. Freilich war das nur eine mutige Promotion-Aktion für die geplante Wiedereröffnung des Garser Klosterbades.

Anderswo ist man trotz der sommerlichen Temperaturen deutlich vorsichtiger. Für das Kolbermoorer Freibad steht ein Frühstart beispielweise nicht zur Debatte. „Wir werden, wie geplant, zum 1. Mai starten“, sagt Christian Poitsch, Chef des Kolbermoorer Stadtmarketings, auf OVB-Nachfrage. Eine Abweichung vom bisherigen Terminplan sei nur denkbar, „wenn es am 1. Mai unerwartet Minusgrade haben sollte“. Dann sei denkbar, den Eröffnungstermin nach hinten zu verschieben, so Poitsch weiter.

Für das Freibad in Bad Aibling ist hingegen weder eine vorzeitige Eröffnung noch ein Saisonauftakt zum 1. Mai ein Thema. „Es müssen erst einmal die Vorbereitungs- und Reparaturarbeiten gemacht werden, allein von daher ist an ein Aufsperren im April nicht zu denken. Ganz abgesehen davon, dass es auch eine Frage des Personals ist – so kurzfristig lässt sich das gar nicht herbeizaubern“, so Birgit Haagen, Marketingleiterin der Therme. Man visiere aktuell das Pfingstwochenende, 18./19. Mai, als Eröffnungstermin an – ohne sich jedoch bereits darauf festlegen zu können. 

Ziemlich exakt die gleiche Auskunft zum Eröffnungswochenende und zu den Hintergründen gibt es vom Bruckmühler Freibad. Und auch in Au und Bad Feilnbach visiert man das Pfingstwochenende für den Start in die Badesaison an und hofft, dass bis dahin nach den erfolgten Baumaßnahmen im Feilnbacher Bad auch die Behörden grünes Licht für die Eröffnung geben. Auch für das Freibad Tuntenhausen gibt es noch keinen festen Eröffnungstermin. „Wir haben uns allerdings die Pfingstferien als Deadline gesetzt“, erklärt der Vorsitzende des Schwimmbadvereins, Christian Paa, gegenüber dem OVB.

Freibad Rosenheim
ist am zeitigsten dran

Das Rosenheimer Freibad ist deshalb die Adresse in diesem Umfeld, wo Freibad-Fans am zeitigsten auf ihre Kosten kommen. „Das Freibad öffnet am letzten Samstag des Monats, das ist der 27. April, ab 7.30 Uhr“, heißt es vom Betreiber, den Stadtwerken Rosenheim. Das ist immerhin zwei Tage früher als im Jahr 2023.

Auf „Hochtouren“ laufen derzeit die Vorbereitungen für die Freibad-Saison im Badria in Wasserburg, wie Robert Pypetz, Stadtwerke-Chef, erklärt. Sollte das Wetter entsprechend mitspielen, sei als Eröffnung der 1. Mai angedacht, als spätester Eröffnungstermin werde der 9. Mai (Christi Himmelfahrt) anvisiert. Es hänge allerdings alles von den Außentemperaturen ab. „Es ist gar nicht so einfach, das Becken auf Temperatur zu bringen“, erklärt Pypetz. Es handle sich schließlich um viele Kubikmeter Wasser, die hier aufgeheizt werden müssten. „Wenn wir aber alle brav zusammen essen in den nächsten Tagen, dann klappt es“, sagt Pypetz mit einem Augenzwinkern.

Am Chiemsee liegt die Entscheidung, ins kalte Nass zu hüpfen, ganz bei den Besuchern. Viele Badeplätze rund um den See sind frei zugänglich. Der Badespaß im April liegt allerdings nicht jedem. Trotz der warmen Frühlingstemperaturen lag die Wassertemperatur in Prien laut Bayerischem Landesamt für Umwelt erst bei knapp 9 Grad Celsius.

Prienavera-Strandbad
öffnet erst im Mai

Das Prienavera öffnet seinen Chiemseezugang mit dem Strandbad erst ab Mai. Ähnlich verhält es sich mit den Freibädern im Chiemgau. Vonseiten des Strandcafés im Schwimmbad Traunstein heißt es, dass nicht davon ausgegangen werde, dass das Freibad noch im April öffnen wird. In Siegsdorf wird das Freibad voraussichtlich ebenfalls erst seine Tore ab dem 10. Mai aufschließen, und das Freibad Bergen öffnet am 18. Mai. In Reit im Winkl ist der Saison-Start für das Muttertags-Wochenende am 12. Mai geplant – begleitet übrigens von Preis-Erhöhungen.

Im Großraum Mühldorf öffnet das Töginger Freibad Hubmühle voraussichtlich mit am zeitigsten – dort wird der 1. Mai anvisiert, bei schlechtem Wetter eine Woche später. Das Freibad Mühldorf plant am Feiertag Christi Himmelfahrt (9. Mai) das Anbaden. Auch im Freibad Neumarkt-St. Veit wird eine frühere Öffnung wegen all der nötigen Vorbereitungsarbeiten ausgeschlossen. Becken aufheizen, Wasserproben ziehen, schließlich soll den Badegästen einwandfreies Wasser zur Verfügung stehen. Das dauert alles, sagt Natascha Engelmann aus dem Bauamt im Rathaus Schloss Adlstein. Sie rechnet damit, dass die Befüllung und die „Einfahrung der Technik“ voraussichtlich bis Ende der Kalenderwoche 17, also ab dem 22. April, abgeschlossen sein werde. Mit der Entnahme der Wasserproben rechnet Engelmann Ende April. „Somit könnte am 8. beziehungsweise am 9. Mai die Öffnung über die Bühne gehen!“ Bis dahin bleibt halt nur der Gang zur Eisdiele.

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