Rosenheim – „Erstaunlich gut“ ist es Eleonore Dambach ergangen, als sie 1996 für den Stadtrat kandidierte – Seite an Seite mit der heutigen Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Die CSU-Fraktion habe sie stets unterstützt, erinnert sich Dambach. Vor allem Politurgestein Adolf Dinglreiter förderte sie. Zuspruch gab es für die selbstständige Buchhändlerin außerdem vom Einzelhandel und vom Wirtschaftlichen Verband, die sich freuten, dass eine Repräsentantin der Geschäftsleute im Stadtrat saß.
Auch beim Klinkenputzen an der Haustür während des Kommunalwahlkampfes 1996 erlebte Dambach, schon damals durch vielfältiges Engagement in Vereinen und Organisationen der Stadt bekannt in der Bürgerschaft, nach eigenen Angaben vor allem positive Resonanz. „Vorbehalte gegenüber mir als Frau gab es nicht“, erinnert sie sich gerne zurück.
Sie und ihre Mitstreiterinnen in der CSU hatten sich schon damals eng vernetzt. Vor allem in der Frauen-Union unterstützte frau sich gegenseitig. Netzwerken heißt dies heute. Darin zeigte Dambach großes Talent.
Politik hatte sie schon als junge Frau interessiert, die Chance, sie selber mitzugestalten, nutzte sie 1996 gerne.
Einerseits lagen ihr typische Frauenthemen am Herzen: der Ausbau der Kinderbetreuung mit Kindergärten, Krippen, Horten und Ganztagsklassen – oder die Berücksichtigung von hellen, gut einsehbaren Frauenstellflächen in den neuen Parkhäusern der Stadt.
Andererseits scheute sie nicht davor zurück, sich in vermeintlich eher von Männern besetzten Themenbereichen zu profilieren: als Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke beispielsweise. Hier spielen eher technische Themen die Hauptrolle. „Da musste ich schon tief graben, um in diese Thematik Einblick zu erhalten“, erinnert sich Dambach schmunzelnd. Dieses Hineinarbeiten war auch notwendig für ihre Aufsichtsratstätigkeit im Romed- Klinikum.
Dambach interessierte sich auch für Haushaltspolitik, war Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates. Nach wie vor ist sie stolz darauf, dass es während ihrer Zeit im Kommunalparlament keine Neuverschuldungen gab.
Bis heute ist der ehemaligen Rosenheimer Stadt- und Bezirksrätin politisches Engagement sehr wichtig. Sie ist weiterhin aktiv – nur nicht mehr in der allerersten Reihe.
Dambach ist gegen eine Frauenquote, wünscht sich jedoch, dass eine paritätische Verteilung von Ämtern und Aufgaben in Politik und Gesellschaft irgendwann einmal ganz selbstverständlich ist. Parität: Dieses Prinzip sollte gelten für die Arbeitswelt ebenso wie für die Hausarbeit, findet Dambach. duc