Zeitung in der Schule

Tiere suchen ein Zuhause

von Redaktion

Klasse 4b der Grundschule Aising beeindruckt vom Tierheim

Rosenheim – „Wuff,wuff!“, begrüßt uns Krümel freundlich, der große Haushund der Chefin des Tierheims Rosenheim. Wir, die Klasse 4b der Grundschule Aising, besuchen die Tiere, die gefunden, schlecht behandelt oder hergegeben wurden.

Die Tierpflegerin Rabea Dib klärt uns erst einmal über das Leben der dort wohnenden 26 Schildkröten auf. Zusammen mit vielen Fischen dürfen die zum Teil geschützten Wasserwesen den Sommer über im Teich verbringen. Wenn sie nicht an Tierliebhaber vermittelt werden, bleiben sie den Winter über in einer speziellen Kühlung, in der sie Winterschlaf halten.

Im Kleintierbereich befinden sich derzeit einige Hasen und Meerschweinchen. Viele davon sind sehr scheu, manche aber auch zutraulich und an den Menschen gewöhnt. Zum Glück kümmern sich die engagierten Tierpfleger auch um die kranken Tiere, die oft einen Tierarzt benötigen und kaum noch vermittelt werden können.

Im hinteren Bereich des Tierheims hören wir die Hunde bellen. Sie werden täglich von freiwilligen Gassigängern ausgeführt. Holger Schlubbe, der zuständige Hundetierpfleger, erklärt uns, dass sich derzeit 25 Hunde in einem speziellen Hundebereich aufhalten. Zu seinen Aufgaben gehören die Fütterung, die medizinische Versorgung, die Vermittlung, aber auch das intensive Training mit den Hunden. Sie lernen von ihm die Grundkommandos „Sitz“, „Platz“, Bei Fuß…“. Oft haben die Tiere erschütternde Schicksale hinter sich. Deshalb ist es wichtig, dass die Pfleger den Charakter, die Vorlieben und Ängste besser einschätzen können.

Unser nächster Besuch gilt dem Katzenhaus. Der rote Kater „Sirius“ begrüßt uns erwartungsvoll und schleicht um unsere Beine. 67 Katzen sind im Tierheim Rosenheim in verschiedenen Freiläufen mit Bäumen und Wiesen untergebracht. Viele kommen auf uns zu und wollen mit uns kuscheln. Der schmale Kater Pepe, der nur ein Auge besitzt, genießt es, auf dem Schoß einer Mitschülerin zu schlafen und alle Katzen lassen sich genussvoll von uns streicheln.

Die größte Überraschung ist für uns alle aber das Hausschwein „Rossi“. Der 500 Kilogramm schwere Eber lebt in einem großen Gehege und ist nicht für die Schlachtung zu vermitteln. Er lässt sich mit einem Grunzer durch eine frische Paprika anlocken und lebt bereits seit vielen Jahren im Tierheim.

Es hinterlässt bei uns allen einen großen Eindruck. Die Tiere werden mit Liebe und Fürsorge aufgenommen und gepflegt. Ohne freiwillige Helfer wäre dies aber kaum möglich. Viele Menschen in Stadt und Landkreis wissen gar nicht, dass das Tierheim durch einen privaten Verein betrieben wird und keinerlei Bezuschussung durch öffentliche Gelder erhält. Die jährlichen Ausgaben von etwa 400000 Euro müssen also durch Spenden aufgebracht werden. Nur einen kleinen Teil – etwa zehn Prozent – übernimmt das Fundamt bei der Aufnahme von Fundtieren.

So freut es uns besonders, als wir hören, dass das Tierheim aufgrund einer sehr hohen anonymen Spende nun komplett neu gebaut werden kann, sodass die Tiere größere Auslaufmöglichkeiten und tiergerechtere Haltung bekommen. Was für ein unglaubliches Glück für all diese Geschöpfe!

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