Rosenheim – „Essen auf Rädern“ –Bei einem „Street Food Market“ bekommt dieser Begriff eine neue Bedeutung. Zum vierten Mal machten die mobilen Restaurants am vergangenen Freitag und Samstag in Rosenheim Station. Besonders bei der Jugend kam das kulinarische Schlemmen rund um den Erdball wieder sehr gut an. Im ersten Jahr war der Rosenheimer „Street Food Market“ noch stark Burger-lastig. Seitdem achtet das Rosenheimer City-Management als Veranstalter darauf, den Besuchern eine möglichst große Bandbreite an kulinarischen Schmankerln zu bieten. Heuer reichte das Angebot von afrikanischem Kamel-Ragout oder Krokodil-Filet, Heuschrecken in Kräuteröl und brasilianischen Kartoffelbällchen über Pulled Pork und Chiemgauer Straußenfilet bis hin zu Thüringischen Wurstspezialitäten und Kaiserschmarrn.
30 bunte und gestaltete Gefährte
Der Andrang an den rund 30 liebevoll und kreativ gestalteten Trucks und Garküchen war an beiden Tagen groß. Dementsprechend zufrieden zeigten sich die gastronomischen Anbieter. „Rosenheim ist ein sehr guter Platz“, freute sich Jaqueline Reitzhammer. Die Nürnbergerin mit den afrikanischen Wurzeln machte mit ihrer Garküche schon zum zweiten Mal Station in der Stadt.
„Diesmal habe ich auch Krokodil mit dabei“, erzählte sie stolz. „Ich hab mich beim ersten Bissen schon etwas überwinden müssen“, meinte ein 36-jähriger Besucher aus Bad Aibling, der sich für die Reptil-Mahlzeit entschied. Sein Fazit danach: „Schmeckt gut, erinnert an Hühnchen.“
Noch mehr Überwindung brauchte es für viele an „Dr. Bob`s Insektenküche“. Auch sie war bereits im vergangenen Jahr zu Gast in Rosenheim. Verkaufsschlager dort war heuer der Früchtespieß garniert mit gerösteten Mehlwürmern. Außerdem standen noch Heuschrecken auf der Tageskarte. Zwei Stück kosteten 3,50 Euro. Nicht gerade billig – aber dennoch wagten viele Besucher den Selbstversuch.
Geröstete Insekten
als Schmankerl
Der 21-jährige Nico Laudenbach röstete die Insekten kurz in der Pfanne knusprig an und erklärte dann, wie man dieses ungewöhnliche kulinarische Schmankerl fachgerecht verspeist: „Die Sprungbeine müssen ab, sonst kratzen sie wegen ihrer Widerhaken im Hals.“ Wer lieber auf Nummer Sicher gehen wollte, für den waren die Stände mit italienischen Nudelspezialitäten, bayerischem Fingerfood oder Burger und Pommes die bessere Wahl.
Verbesserung: Heuer gab es mehr Sitzplätze
Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre gab es diesmal deutlich mehr Sitzgelegenheiten. Diese wurden gerne angenommen, besonders am Samstagnachmittag, als sich das Wetter von seiner sonnigen Seite zeigte. An beiden Tagen wurden die Besucher musikalisch unterhalten, am Freitag mit „Paul“ und „Double Talkin`“ und am Samstag mit „Come together“ und „Redcars“. Für die kleinen Besucher gab es ein Kinderprogramm: Sie bedruckten Servietten und malten ihr Lieblingsessen.