Leserforum

Weniger Konsum ist mehr

von Redaktion

Zu dem Bericht „Schwere Zeiten für den Einzelhandel“, erschienen am 8. Mai:

„Leerstände in bester Lage – und das in der viel gerühmten Einkaufsstadt Rosenheim? Die Analysen dazu sind sicher richtig – aber vielleicht doch nicht ganz erschöpfend.

Könnte es nicht auch daran liegen, dass die Menschen langsam begreifen, dass ein grenzenloser Konsum angesichts der Endlichkeit der Ressourcen und der Belastungen der Umwelt nicht mehr im Trend liegt?

„Bewusster Einkaufen“ kann auch heißen „weniger Einkaufen“. Ist es daher nicht eine logische Konsequenz, wenn sich die Verkaufsfläche für die meistens aus Fernost importierten Produkte, wie Schuhe oder Kleidung, nicht nur wegen der ebenfalls anzuprangernden Amazon-Mentalität verringert?

Dieser Prozess ist bereits im Gange und die Geschäftsleute müssen darauf reagieren. Auch ein „weniger“, aber „besser“ kann eine Chance für eine geänderte, neue Geschäftswelt sein – nicht für jeden, viele werden verschwinden wie K&L. Aber für Innovative, die den Trend nutzen, wird es einen Markt geben. Für nicht mehr benötigte Verkaufsflächen wird man in einer Stadt mit einer hohen Nachfrage nach Wohnflächen sicher eine sinnvolle Verwendung finden. Gegen eine maßvolle Umnutzung in Qualitätsgastronomie und Hotelbetriebe ist wohl auch nichts einzuwenden, aber das Stadtzentrum sollte dennoch lebenswert bleiben.“

Manfred Kreibig

Pocking

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