Mangfallstraße: Debatte über Tempolimit

von Redaktion

Stadträte suchen Lösungen, um die Verkehrssituation zu verbessern

Rosenheim – Mit einem neuen Gebäude an der Mangfallstraße in Rosenheim will das OVB-Medienhaus seine Geschäftsfelder an einem Standort bündeln. Die Planungen für das Büro- und Verwaltungsgebäude in der Aisingerwies laufen: Im Mittelpunkt der Diskussion steht jetzt die Zukunft der Mangfallstraße.

Gute Gespräche

mit den Anwohnern

Während der jüngsten Sitzung des Stadtrats gab es viel Lob für das Bauvorhaben, insbesondere für das Bemühen des Bauherren, Verleger Oliver Döser, die Bürger im Vorfeld an der Planung zu beteiligen, ihre Bedenken ernst zu nehmen. Das Gespräch mit ihnen hatte, wie berichtet, bereits zu diversen Änderungen am Gebäude selbst geführt.

Dennoch Kritik äußerten die Grünen: So sprach Stadtrat Franz Lukas mit Blick auf die bestehende Bebauung von einem „Stilbruch in der Optik“, zu dem der Neubau führe. Insgesamt gelte es, „einen Ausgleich der Interessen zu finden zwischen den Bürgern und dem Bauwerber“. Von einer „anspruchsvollen Architektur“ und damit einer deutlichen Aufwertung des Areals sprach dagegen Herbert Borrmann, der CSU-Fraktionsvorsitzende. Auch Robert Metzger, SPD-Fraktionsvorsitzender und Oberbürgermeisterkandidat, sagte, es sei „eine gute Lösung“ gefunden worden, an einer Stelle der Stadt, an der Siedlungsstruktur auf Gewerbestruktur treffe.

Einig sind sich die Stadträte und auch Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU), weiterhin das Gespräch mit den Menschen zu suchen. Im Mittelpunkt steht dabei die Mangfallstraße, ihr Ausbau und die Frage, welche Geschwindigkeitsbeschränkung gelten kann und soll. Dass entlang der Fahrbahn Geh- und Radwege wünschenswert sind, auch darüber herrscht parteiübergreifender Konsens. Dass diese Wege jedoch nicht ohne Weiteres angelegt werden können, gab Bauer schon jetzt zu bedenken. Problematisch sei, dass viele der Privatgrundstücke bis an die Straße heranreichen – die Stadt also für den Bau von Geh- und Radwegen Flächen der Eigentümer nutzen muss, was erfolgreiche Verhandlungen voraussetze.

Lärmbelastung

soll sinken

Auch die Entscheidung über ein Tempolimit auf der Mangfallstraße steht aus. Die Anwohner wünschen sich mehr Ruhe und daher Tempo 30 auf der gesamten Länge. Nach Aussage von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer lässt sich Tempo 30 im südlichen Bereich der Mangfallstraße gut realisieren, weil dort die Waldorfschule steht. Wie weit dieses Tempolimit aber reichen kann, das ist offen. Die Regierung von Oberbayern halte die Mangfallstraße für eine klassische Tempo-50-Zone und habe angekündigt, wenn sich der Stadtrat für etwas anderes entscheide, müsse die Stadt auf Förderzuschüsse verzichten, sagte Bauer. Für den Bereich nördlich der Miesbacher Straße sprechen sich die Rosenheimer Stadträte schon jetzt einstimmig für Tempo 30 aus, um auf diese Weise vor allem die Lärmbelastung für die Anwohner senken zu können. Dazu wird die Stadt nun ein Gutachten in Auftrag geben, das klären soll, wie der Lärm reduziert werden kann. Die Regierung von Oberbayern hat nichts einzuwenden, setzt aber voraus, dass die Lärmbelastung dort um drei dB(A) gesenkt wird.

In einem weiteren Verfahrensschritt werden erneut die Öffentlichkeit sowie die zuständigen Behörden und die Träger öffentlicher Belange beteiligt.bw

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