Rosenheim – Prospekte, Flaschen, Teller: Im Archiv des städtischen Museums lagern rund 20000 Exponate. Abgeschlossen ist das Sammeln nie. Das Museumsteam ist ständig auf der Suche nach Dingen, die für die Nachwelt erhalten werden sollen. Bei der Jahresversammlung des Fördervereins Städtisches Museum stellte der Vorsitzende des Vereins, Franz Weiland, jetzt einige Neuerwerbungen für das Museum vor.
Auf einem Tisch stehen drei leere Limo-Flaschen der Marke Frucade. Alle sind mit einer Nummer versehen. Die Flaschen machen äußerlich nicht viel her, aber ihre Geschichte ist eng mit der Stadt verknüpft: Die Frucade GmbH wurde 1952 in Rosenheim gegründet. Charakteristisch sind die Formflaschen. Mittlerweile werden sie in Deutschland aus fülltechnischen Gründen nicht mehr hergestellt. In Österreich sind sie aber auch heute noch in Gebrauch.
Werbung für Rosenheim in Dresden
Ebenfalls nicht spektakulär, aber durchaus interessant, ist der Reiseprospekt, den Franz Weiland zur Versammlung mitgebracht hat. Auf dem Titelblatt ist eine gemalte Stadtansicht von Rosenheim mit Bergen im Hintergrund zu sehen, darüber liegt ein Lageplan von Rosenheim mit Umland bis Stuttgart, Nürnberg, Wien und Innsbruck. Das Besondere an dem Reiseprospekt: Es warb bereits im Jahr 1939 in Dresden für Rosenheim als Urlaubsstadt.
Auch einiges zu erzählen gab es über den kleinen Porzellanteller aus dem Jahr 1928, den Franz Weiland den Vereinsmitgliedern präsentierte. Angefertigt wurde er anlässlich der Jubiläumsfeier „600 Jahre Marktrecht in Rosenheim“. Darauf abgebildet sind Rösser und Rosen. „Lange Zeit ging man davon aus, dass der Name Rosenheim irgendetwas damit zu tun haben muss“, erklärte der Vorsitzende dazu.
Zum „Schnäppchenpreis“ von 180 Euro gelang es dem Verein, ein Gemälde im Internet zu erwerben, das den Salinen-Beamten Eduard Gramer zeigt. Von ihm weiß man, dass er 1859 geboren und 1913 verstorben ist, eine protestantische Frau in Rosenheim geheiratet hat und mit ihr eine Tochter bekam. Gemalt wurde das Porträt vom Wasserburger Maler Heinrich Dendl.
Aus der aktuellen Zeit stammt dagegen ein weiteres Gemälde, dass jüngst in das Archiv des Museums aufgenommen wurde. Das Bild von Gerhard Prokop zeigt das Bahnhofsgelände. „Ein wichtiges Zeitdokument, das in späteren Zeiten einmal eine große Sache sein wird“, ist sich Franz Weiland sicher.
Gut geschützt
für die Nachwelt
Die Dauerausstellung bietet bei weitem nicht Platz für alle Exponate. Darum lagern die meisten sorgfältig und gut geschützt im Archiv für die Nachwelt. In Rahmen von Sonderausstellungen werden sie dann und wann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ergänzt Lydia Zellner vom städtischen Museum.