Rosenheim – Eine echte Kraftanstrengung steht den Autofahrern in Rosenheim bevor. Doch nicht nur ihnen. Auch für die Stadt wird es eine logistische Herausforderung sein, wenn ab März 2020 drei Baustellen in der Innenstadt parallel laufen sollen. Betroffen sind vor allem die Ebersberger Straße, die Kaiserstraße und die Frühlingstraße. Die reinen Baukosten liegen insgesamt bei gut 3,5 Millionen Euro. Wobei die Stadt auf Zuwendungen von rund 1,3 Millionen Euro rechnet.
Leitungen für Wasser
und Fernwärme
Wie schon bei der Großbaustelle Prinzregentenstraße und Samerstraße geht es auch rund um die Kaiserstraße nicht nur um reine Asphaltierungsarbeiten. Vielmehr sollen Fernwärme-, Wasser- und Stromleitungen verlegt werden. Außerdem werden Geh- und Radwege saniert, Straßenbeleuchtungen erneuert und Kanalanlagen saniert. Ein gigantisches Projekt, das Hauptverkehrsstraßen der Stadt betrifft und über Monate laufen wird. Ende der Bauarbeiten soll im Dezember 2020 sein. Ein Überblick:
• Der Ausbau der Ebersberger Straße/Kaiserstraße ist der dritte Bauabschnitt und beendet das Gesamtprojekt „Ausbau zwischen Hofmillerstraße und Ellmaier- beziehungsweise Frühlingstraße“. Die ersten beiden Bauabschnitte werden mit dem Umbau der Hauptzufahrt zur Loretowiese und dem Asphaltieren zwischen Austraße und Zufahrt zur Loretowiese abgeschlossen. Der dritte Bauabschnitt, dessen Beginn im März sein soll, umfasst insbesondere den Knotenpunkt Kaiser-, Ellmaier- und Frühlingstraße. Hier sind täglich rund 17100 Fahrzeuge unterwegs, davon gut 478 Lkw. Geplant ist unter anderem, die Fahrbahn zu sanieren, die Ampeln zu erneuern und die Übergänge barrierefrei auszubauen. Außerdem wird die Straßenentwässerung erneuert und an den Mischwasserkanal angeschlossen. Zudem wird der Gehweg auf der Westseite saniert. Für all diese Arbeiten sind Ausgaben von rund 767000 Euro veranschlagt, wobei die Stadt Zuwendungen in Höhe von etwa 280000 Euro erwartet.
• Der Ausbau der Ellmaierstraße zwischen Schönfeldstraße und Kaiserstraße betrifft einen Bereich, auf dem bis zu 13000 Fahrzeuge täglich unterwegs sind. Etwa 466 davon sind Lastwagen. Auch hier werden die Fahrbahn saniert und die Straßenentwässerung erneuert. Außerdem lässt die Stadt die Gehwege neu gestalten. In die Planung miteinbezogen ist die Verlegung des Hauptzugangs und der Pkw-Zufahrt der Romed-Klinik an die Ellmaierstraße sowie die Neugestaltung der Außenanlagen. Die Arbeiten sollen im März beginnen, und zwar auf dem Abschnitt zwischen Schönfeldstraße und Binderweg. Die Kosten betragen rund 1760000 Euro. Zuwendungen werden in Höhe von etwa 640000 Euro erwartet.
• Die dritte große Baustelle betrifft die Frühlingstraße, dort den rund 270 Meter langen Abschnitt zwischen der Kaiserstraße und dem Klosterweg. Auch dies ein stark befahrener Teil der Stadt mit täglich bis zu 8400 Fahrzeugen, davon etwa 370 Lkw. Die Bauarbeiten umfassen eine Aufweitung der Fahrbahn westlich des Knotenpunktes Kaiser-/Ellmaier- und Frühlingstraße. Außerdem wird auch hier die Fahrbahn verbessert, die Straßenentwässerung wird erneuert und an den neuen Mischwasserkanal angeschlossen. Zudem bekommen die Gehwege einen neuen Belag. Für dieses Vorhaben gibt die Stadt in etwa eine Million Euro aus und hofft auf Zuwendungen von rund 360000 Euro.
Es ist ein Mammutprojekt, das die Stadt Rosenheim plant. Drei Baustellen zur gleichen Zeit zu betreiben, das sorgt unter den Stadträten für einige Bedenken. Und auch Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU) sieht mit Sorge auf die Planung. Sieht ein „Riesenproblem“ aufziehen. In der Verwaltung allerdings ist man der Überzeugung, alle Arbeiten auf einmal zu erledigen ist wirtschaftlich und logistisch die beste Lösung. Außerdem bleibe das Klinikum erreichbar und die Sperre der Bushauptstrecke Ellmaierstraße-Kaiserstraße-Frühlingstraße erfolge lediglich einmal für maximal zehn Monate. Außerdem müssten die Umleitungen samt Beschilderung sowohl für den Bus- als auch für den Individualverkehr nur einmal eingerichtet werden, argumentieren die Fachleute.
Stadträte warnen,
stimmen aber zu
Eine Einschätzung, der sich die Rosenheimer Stadträte im Verkehrsausschuss einstimmig anschlossen. Robert Multrus, Stadtrat der Freien Wähler/UP Rosenheim, mahnte, die Bevölkerung müsse rechtzeitig informiert werden, und die Beschilderung sollte gut durchdacht sein. Auch im Stadtrat fiel der Beschluss ohne Gegenstimme. SPD-Stadträtin und Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Erlenau, Gabriele Leicht, wies darauf hin, dass das Projekt den Nord-Süd-Verkehr betreffe und man die Bürger aus der Erlenau nicht vergessen dürfe, deren Ausfahrt aus dem Viertel gesichert sein müsste.
Wie die drei Baustellen umfahren werden können, wird die Stadt Rosenheim rechtzeitig bekannt machen.