Spundwände werden aufgehübscht

von Redaktion

Wasserwirtschaftsamt startet im Frühjahr 800000 Euro teure Maßnahme

Kolbermoor – Das Holz splittert, es zeigt Löcher – auf Teilen der Spundwände an der Mangfall, mitten im Herzen der Stadt Kolbermoor, ist die Holzabdeckung schon komplett weg. Streicht man vorsichtig mit den Fingern darüber, muss man aufpassen, denn der Abschluss der Spundwände ist teilweise zackig und spitz.

Holz wird durch
Beton ersetzt

Das ist bald Vergangenheit, denn ab Frühjahr soll die Holzabdeckung, die laut Christian Poitsch vom Stadtmarketing als Provisorium gedacht war, sukzessive durch Betonplatten ersetzt werden: „Die Bauarbeiten sind bereits an eine Baufirma vergeben. Die einzelnen Betonteile müssen jetzt nach genauen Zeichnungen gefertigt und anschließend montiert werden“, teilt Christoph Wiedemann, Leiter der Hochwasserschutzprojekte des Wasserwirtschaftsamtes, mit. Dann könne man sich auch auf die Betonplatten setzen, sagt er.

Im Sommer soll
es fertig sein

Und wann ist es fertig? „Die Fertigung und Montage der 1,8 Kilometer langen Abdeckung wird voraussichtlich bis Sommer andauern.“ Der Freistaat kommt zu 60 Prozent für die Kosten auf. Den Rest übernimmt die Stadt. Die Kosten der Umsetzung belaufen sich laut Wiedemann auf rund 800000 Euro. Vor rund sieben Jahren sah es hier noch anders aus: Der heutige Schwarze Weg war schmal und von alten Bäumen in Richtung Fluss gesäumt. Nach dem Hochwasser von 2013 wurde noch im selben Jahr mit den Schutzmaßnahmen begonnen. So wurden beispielsweise die Spundwände in den Boden gerammt, die alten Bäume gefällt, der Schwarze Weg breiter.

Im Herbst 2015 hat die Stadt eine Ideenwerkstatt initiiert. An drei Tagen konnten die Bürger ihre Ideen und Vorschläge einbringen – „und 1250 Vorschläge sind damals eingegangen“, erklärt Christian Poitsch. Die Bürger wünschten sich Bänke, eine andere Abdeckung sowie etwa eine gemalte Bergsilhouette oder Treibholz-Installationen auf der Südseite, die man von der Nordseite anschauen kann – innen quasi, so Poitsch. Obendrein könnten die Wände ein Stückchen auf der Seite des Schwarzen Weges geöffnet werden. So könnten Bänke aufgestellt werden und die Spaziergänger einen direkten Blick auf den Fluss genießen.

Vor knapp vier Jahren, im April 2016, habe es seitens der Stadt und des Wasserwirtschaftsamts eine Begehung gegeben – „damals ging es darum, was möglich ist“. Auch dabei flossen viele Ideen der Kolbermoorer mit ein. „Seitdem haben wir gewartet und immer wieder bei der Behörde nachgefragt, wann es losgeht“, sagt Poitsch. Warum hat es so lange gedauert? Dazu Wiedemann vom Wasserwirtschaftsamt: „Wichtiger wie die Abdeckung war, die restlichen Hochwasserlücken zu schließen, wie entlang des Friedhofes oder auch der Bauabschnitt 6 Pullacher Au.“

Artikel 10 von 11