Street-Art am und im Fluss

von Redaktion

Ein Rosenheimer Trio gestaltet die Innstraßen-Unterführung an der Mangfall

Rosenheim – Beim Transit-Art-Festival in Rosenheim sind nicht nur überregional agierende Künstler am Start, sondern auch einheimische Nachwuchstalente. Stella Brandlhuber und Sabrina Alice Cultrona konnten vergangenes Jahr bereits der international bekannten Berlinerin Hera assistieren, die in der Herzog-Otto-Straße ein Frauenmotiv mit Igel hinterließ. Auch die in der Stadt lose verteilten bunten Stühle stammen von ihnen aus einer anderen Kunstaktion.

Freier Stil mit
großen Formaten

Stella Brandlhuber machte 2019 ihr Abitur am Ignaz-Günther-Gymnasium und studiert inzwischen an der Akademie der Bildenden Künste in München. Ihr Schwerpunkt sind der menschliche Körper und das Thema „Haut“. Sabrina Alice Cultrona entwickelte nach gestalterischer Ausbildung in München einen freien Stil mit großen Formaten und dem Zusammenwirken von Bild und Musik. Dritter im Bunde für das aktuelle Projekt ist Elias Brader, der sich für sozialpolitische Themen und menschliche Eigenarten interessiert. Alle drei stammen aus dem intensiven, aber leider nur kurz währenden Impuls des „Künstler Kollektivs“ aus dem Experimentierlabor des leer stehenden Huber-Seiler-Hauses. An der Mangfallbrücke entwickelten die drei auf der Basis von Orange- und Blautönen ein Motiv mit Händen und einem an einen natürlichen, unbegradigten Bachlauf erinnerndes Schlaufenmuster.

Widrigkeiten
durch das Wetter

Dass es im Zuge der Street-Art-Aktionen auch zu Widrigkeiten kommen kann, zeigte sich bereits 2020 im anhaltenden Regen: Das Duo Sourati gestaltete seinen „Wal“ in Bahnhofsnähe von einer Plattform aus, die einen halben Meter unter Wasser stand und Künstlerin Hera reiste zwischendurch wegen der Nässe nach Berlin.

Nicht alles ist plan- und vorhersehbar und gerade deswegen auch spannend. Davon konnte leider der sympathische griechische „Mural“-Künstler „Gera“ ein Lied singen: In der Dr.-Geiger-Straße erwies sich der Platz des Geschehens als zu winkelig, sodass die Aktion letztlich mit Perspektive auf 2022 abgebrochen werden musste. Mentales Aufbauprogramm gab es dann an der Galerie.

„Wir hoffen, dass Street-Art ein fester Bestandteil des Stadtbildes wird“

Ihr dürft die Innstraßen-Unterführung an der Mangfall künstlerisch in Angriff nehmen. Wie kam es dazu?

Die Mangfall-Unterführung wurde uns von der städtischen Galerie zugeteilt. Wir sind über die Location sehr glücklich, denn hier können wir im Austausch mit vorbeiziehenden Rosenheimern stehen.

Wie hat Euch die aktuelle Unwetterlage betroffen?

Anfangs bot uns die Überdachung der Brücke Schutz vor Regen. Doch schnell wurde dieser Vorteil zum Nachteil. Unser Wandgemälde wurde auch von der Überschwemmung nicht verschont, und so mussten wir eine Arbeitspause von drei Tagen einlegen. Nun setzen wir unser Projekt mit neuem Elan fort.

Was bildet Ihr ab? Welche inhaltlichen Vorüberlegungen habt Ihr getroffen? Wie sieht bei Euch die künstlerische Teamarbeit aus?

Da dies unser erstes gemeinsames Projekt ist, haben wir uns an der Umgebung orientiert. Die Mangfallgegend gilt als Ort sozialer Vernetzung, und so wollten wir diese Eigenschaft als abstrakte Grafik darstellen. Ein gemeinsam erarbeiteter Entwurf dient uns hier als Vorlage, sodass jeder frei und nach eigenem Malstil arbeiten kann.

Stichwort Street-Art: Was ist euer Wunsch für die Zukunft?

Wir hoffen, dass Street-Art und Kunst im öffentlichen Raum ein fester Bestandteil des Rosenheimer Stadtbildes werden. Wir freuen uns über die Einladung zum Festival und wünschen uns für weitere Jungkünstler ähnliche Darstellungsplattformen.

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