Topf sucht passenden Deckel

von Redaktion

Unternehmer knüpfen wirtschaftliche Kontakte beim Speed Dating im Eisstadion

Rosenheim – Dating und Wirtschaft vereinen? Was zunächst eigenartig klingt, hat sich mittlerweile bewährt. Nach mehreren Erfolgen in Österreich, zum Beispiel 2021 in Kufstein, veranstaltete die österreichische Unternehmensberatung „Sales Teams & More“ nun in Zusammenarbeit unter anderem mit der Stadt sowie dem Landkreis Rosenheim, deren Wirtschaftsförderungen und dem Stellwerk 18 das „Business Speed Dating – Topf sucht Deckel“ erstmalig in Rosenheim.

Vertreter aus
allen Branchen

Dazu waren rund 150 Unternehmen aus allen Branchen aus dem Raum Rosenheim sowie Österreich und Südtirol eingeladen. Ziel des Abends war, dass die Firmen untereinander ihre grenzüberschreitenden Kooperationen ausbauen, neue Netzwerke schaffen und somit die Wirtschaftsregion Rosenheim-Tirol stärken. „Obwohl unser Wirtschaftsstandort gut aufgestellt ist, ist es unsere Aufgabe, die Zusammenarbeit der Nachbarländer immer weiter zu verbessern“, sagt Andreas März, Oberbürgermeister von Rosenheim, in seiner Begrüßung.

Ähnlich sieht das Evi Bachmaier, Netzwerkmanagerin des Rosenheimer Gründer- und Innovationszentrums Stellwerk 18: „Mit diesem Abend wollen wir die Denkweise weiter abschaffen, dass an der Grenze in Kiefersfelden Schluss sein muss mit Geschäften.“

Um die „wirtschaftlichen Grenzen weiter aufzuweichen“, konnten sich die Unternehmer in acht Gesprächsrunden und rund 450 Einzelgesprächen mit möglichen Kooperationspartnern austauschen. „Es ist schon besonders und auch lustig, mal in der Masse neue Leute aus der Branche kennenzulernen“, sagt Christof Schwadke, Berater bei Büroeinrichtung „Schwadke“ aus Rosenheim. Obwohl seine Firma bereits mit Unternehmen aus Österreich zusammenarbeite, sei es eine gute Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und den Bekanntheitsgrad zu erweitern.

Für die Firmen sei der Ausbau der grenzübergreifenden Zusammenarbeit vor allem im Hinblick auf den eigenen Mehrumsatz interessant. „Ich bin aber nicht nur da, um etwas zu verkaufen, sondern es steht schon das Vernetzen im Vordergrund“, stellt Schwadke klar. Denn im Geschäftsalltag sei dafür oftmals gar nicht die Zeit.

Auch für den Austausch über Themen, die sonst eher selten untereinander offen angesprochen werden, habe sich der Abend geeignet, berichtet Marcus Thaller, Geschäftsführer der Werbeagentur „Innsiders Media“. „Es hilft enorm, wenn du dich mal ungezwungen mit Kollegen über beispielsweise den Fachkräftemangel unterhalten kannst. Da bekommst du schon den ein oder anderen Tipp, wie man das zusammen bewältigen kann“, sagt Thaller. Für die lockerere Atmosphäre sei vor allem das Speed Dating-Format verantwortlich gewesen. „Die meisten waren sofort beim per du. Da gab es keinerlei Berührungsängste und es wurde einfach darauf losgeredet“, sagt der Geschäftsführer der Werbeagentur.

Die gute Stimmung unter den Unternehmern habe sogar schon soweit geführt, dass das Dating-Prinzip etwas zu wörtlich genommen wurde. „Bei der Veranstaltung in Kufstein haben sich zwei Teilnehmer besser kennengelernt. Die haben heuer geheiratet“, erzählt Toni Ferk, Geschäftsführer des Veranstalters „Sales Teams & More. Es seien aber auch schon viele Freundschaften trotz aller wirtschaftlicher Konkurrenz an den Veranstaltungsabenden entstanden. „Das passiert vor allem bei den Gesprächen an der Bar oder beim Essen, die nicht zum geführten Gesprächsplan gehören – unseren Blind Dates“, sagt Ferk.

Geschäfte
angebahnt

Ob der Abend auch aus wirtschaftlicher Sicht etwas gebracht hat, könne man erst in ein paar Wochen sagen- Allerdings hat Ferk schon von einigen entstehenden Geschäftsanbahnungen am Abend selbst erfahren. Und bei einem der früheren Business Dating-Abende habe es bereits sechs bis acht Wochen nach der Veranstaltung einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro durch die Zusammenarbeit von einigen teilnehmenden Firmen gegeben, berichtet Ferk. „Da wir in Rosenheim volles Haus hatten, bin ich guter Dinge, dass es auch der Wirtschaftsregion Rosenheim-Tirol helfen wird.“

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