Zur Berichterstattung über ein Möbiusband statt Stolpersteinen (Lokalteil):
Rosenheim war schon immer etwas anders. Dieses abstrakte Kunstwerk, das sicher sehr teuer war, vermittelt mir keine Erinnerung an diese schreckliche Zeit. Warum nimmt man nicht die angebotenen und kostenlosen Stolpersteine an? Als ehemalige Rosenheimerin bin ich noch immer sehr verbunden mit der Stadt und wundere mich, dass der gesamte Stadtrat das Objekt gut fand. Muss es Gold sein vor dem Hintergrund, dass viele Menschen in der Stadt nicht wissen, wie sie ihre Miete, Strom, Gas, Lebensmittel bezahlen sollen, und es noch schlimmer wird? Ich muss mich über eine gewisse Arroganz schon wundern. Herr Salomon hat ja schon einen eindrucksvollen Brief geschrieben, aber da war ja eh schon alles Schnee von gestern. Wo steht eigentlich dieser imaginäre Baum, zu dem jetzt alle hinpilgern werden? Stolpersteine hätte man bei einem Spaziergang durch die Stadt bestimmt mehr beachtet.
Irmi Wagner
Riedering