Rosenheim – Pfarrer Sebastian Heindl hat eine Vision. Davon, wie die Kirche einmal aussehen könnte, wenn sie fertig renoviert ist. Er steht vor dem Altarraum, zeigt auf die schwarz verfärbte Decke. „Die wurde schon seit 30 Jahren nicht mehr geweißelt. Das gehört gemacht“, sagt Heindl.
Plastisch
und transparent
Neben einem neuen Anstrich soll ein Lichtkreuz als zentrales Element im Zentrum des Altarraums platziert werden. Die Lichtinstallation besteht aus LED-beleuchteten Glasröhren, die ein Kreuz bilden und in zwei Ebenen parallel hintereinander liegen.
„So entsteht ein plastisches und dennoch transparentes Element“, sagt Heindl. Dadurch soll der Chorraum heller, freundlicher und einladender wirken. Das Konzept stammt von dem Künstler Toni Stegmayer aus Kiefersfelden.
„Ich finde die Idee gut, weil sie verdeutlicht, dass wir uns dem Licht zuwenden. Mit dem Lichtkreuz wollen wir ein starkes Zeichen setzen“, sagt Diakon Erwin Brader. Schon seit Langem spielen er, Pfarrer Sebastian Heindl und die restlichen Mitglieder der Pfarrei St. Quirinus Fürstätt mit dem Gedanken, die Kirche renovieren zu lassen.
„Eigentlich müsste die ganze Kirche renoviert werden, aber dafür fehlen uns die Finanzen“, sagt Heindl. Stattdessen liege das Augenmerk vor allem auf dem vorderen Bereich – und einigen Kleinigkeiten.
So sollen beispielsweise die Altarbilder restauriert und versetzt werden, der Boden im Altarraum abgetragen, der Unterbau des Volksaltars umgestaltet und die Wände neu gestrichen werden. Zudem sollen die Elektroverteiler und die Sicherungsanlage für den Kircheninnenraum modernisiert und die Lichttechnik erneuert werden.
„Baulich wird sich nichts ändern“, sagt Pfarrer Heindl während er durch die Kirche spaziert. Die Decken und Wände müssten gereinigt werden. Denn nicht nur der Brandrauch habe über die Jahre seine Spuren hinterlassen. Ein großer Teil der Wände ist außerdem von Schimmel befallen.
„Wann wir mit der Renovierung beginnen können, hängt vom Geld ab“, sagt der Geistliche. Denn allein für den vorderen Bereich werden insgesamt 200000 Euro benötigt. Die Hälfte davon kann die Pfarrei stemmen, weitere 18000 Euro habe der Förderverein beigesteuert.
2000 Katholiken
in Fürstätt
Der Rest soll jetzt über Spenden zusammenkommen. „Wenn mehr Geld eingeht, kann der restliche Teil der Kirche restauriert werden“, sagt Heindl.
Wie wichtig es ist, dass die Kirche in neuem Glanz erstrahlt, weiß Pfarrer Sebastian Heindl. Insgesamt gebe es rund 2000 Katholiken in Fürstätt.
Unter ihnen dürften nur noch wenige sein, die sich an die Anfänge der Rosenkranzkirche erinnern. Innerhalb eines Jahres wurde die Kirche 1936 gebaut und am 4. Juli 1937 von Kardinal Faulhaber eingeweiht. 50 Jahre später wurde die Rosenkranzkirche in die Liste der denkmalgeschützten Objekte der Stadt Rosenheim aufgenommen. Noch weitere Jahre werden vergehen, bis die Kirche fertig renoviert ist. Die Gottesdienste können laut Sebastian Heindl auch während der Sanierungsarbeiten stattfinden.
Hin und wieder wird er den Teilnehmern dann auch von seiner Vision erzählen: Einem Kirchenraum für die Zukunft.