Höchste Auszeichnung für junge Musiker

von Redaktion

Musikschule Rosenheim verleiht ihm Rahmen des Sommerkonzerts Leonhard-Grötsch-Preis an drei Gewinner

Rosenheim – Anlässlich des diesjährigen Sommerkonzertes im Hans-Fischer-Konzertsaal verlieh die Musikschule Rosenheim zum vierten Mal innerhalb der letzten zehn Jahre den Leonhard-Grötsch-Musikpreis. Leonhard Grötsch, bis 1994 Erster Vorsitzender des Musikschulvereins, gilt als Wegbereiter für das Modell von öffentlichen Musikschulen in der Trägerschaft eines eingetragenen Vereins.

Als Kenner kommunaler Strukturen verfasste er in den 80er-Jahren wesentliche Positionspapiere und Leitbilder für die bayernweite Verbreitung und Stabilisierung öffentlicher Musikschulen. Vom Verband der Bayerischen Musikschulen wurde er dafür mit der Carl-Orff-Medaille für seine Verdienste um das Musikschulwesen ausgezeichnet. Aus dem Nachlass seiner Gattin Emilie Grötsch konnte der ihm gewidmete Musikpreis in Höhe von jeweils 500 Euro dotiert werden. Er gilt als höchste Auszeichnung für Musikschüler, die sich über viele Jahre hinweg in vorbildlicher Weise der Ausbildung ihres musikalischen Talents an der Musikschule gewidmet haben und ihre beachtlichen Leistungen in zahlreichen Konzertveranstaltungen und Wettbewerben unter Beweis stellen.

Die Wahl fiel dieses Jahr auf drei Mitglieder der aktuellen Talentförderklasse. Ihr gemeinsames Instrument ist der Kontrabass, dem sich Raphael Bauer, Johannes Burkhart und Serafina Thalhauser seit ihrem siebten Lebensjahr verschrieben haben.

In seiner Laudatio zeichnete Schulleiter Gottfried Hartl die Stationen der einzelnen Preisträger, versehen mit persönlichen Erlebnissen, nach. Besonders beeindruckend waren dabei die zahlreichen ersten Preise bei „Jugend musiziert“ Wettbewerben sowie die Mitgliedschaft nicht nur in regionalen, sondern auch überregionalen Orchestern wie dem Bayerischen Landesjugendorchester, dem „Attacca“ Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters und der Deutschen Streicherphilharmonie.

Zu dieser Laufbahn bedurfte es einer ganz besonderen Lehrkraft. Nele Weißmann widmet sich als Mitbegründerin der Kinderkontrabass-Bewegung seit zwei Jahrzehnten leidenschaftlich der Nachwuchsausbildung und leitet als Fachberaterin des Verbandes Deutscher Musikschulen landesweit Fortbildungen und Basscamps. Die Früchte ihrer Arbeit können sich sehen lassen. Wie an der Musikschule Rosenheim, so sind vielerorts die Kontrabassklassen beträchtlich angewachsen und versorgen die lokalen Schul- und Jugendorchester mit ihrem Nachwuchs.

So galt ein besonderer Dank der drei Preisträger ihrer Lehrkraft Nele Weißmann, zudem Schulleiter Gottfried Hartl, der sie auch in der Talentförderklasse betreut, sowie ihrem Theorielehrer Andreas Schuch – Persönlichkeiten, die in ihren Augen ganz wesentlich zum Gelingen ihres Werdegangs beigetragen haben und ihnen die Möglichkeit einer beruflichen Laufbahn eröffnen.

Mit dem Kontrabasstrio „Dynamite Dogs“ des zeitgenössischen Komponisten Jan Alm überzeugten anschließend die drei Preisträger mit technisch brillanter Spielweise von klang-gewaltig bis fein akzentuiert das Publikum und gaben mit einem Rigaudon von Louis-Claude Daquin noch eine barocke Zugabe.

Eingebettet war die Preisverleihung in ein einstündiges Konzertprogramm von höchster Qualität. Neben dem Volksmusikensemble der Geschwister Haas aus der Zweigstelle Schechen und dem Irish Folk Ensemble „Galway Leaves“ präsentierten sich mit Fidelia Gütter und Tilman Müller an der Violine, Johanna Kadner am Hackbrett, Vincent Paul an der Trompete, Nicolas Mohr an der Gitarre und den beiden Sängerinnen Isabella Dingiria und Maja Hartung weitere vielversprechende Talente, deren zukünftiger Entwicklung man gespannt entgegensehen kann.

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