Leserforum

Der Lkw-Verkehr wird so nicht weniger

von Redaktion

Zum Bericht „Nordzulauf zum Brennerbasistunnel hinterfragt“ (Lokalteil):

Bei der FDP-Veranstaltung in Happing hat Staatssekretär Theurer zwei interessante Zahlen genannt. 1. Der Anteil der Schiene am Gesamtgüterverkehr soll bis 2030 von 18 Prozent auf 25 Prozent gesteigert werden. 2. Das Ministerium erwartet eine Steigerung der Gesamtgütermenge bis dahin um 20 Prozent. So, jetzt ist Grundschul-Know-how gefragt! Heute werden von einer Gütermenge x (zum Beispiel eine Million Tonnen) 18 Prozent (also 180000 Tonnen) auf der Schiene und 82 Prozent (also 820000 Tonnen) auf der Straße transportiert. Wenn sich das Gesamtgütervolumen um 20 Prozent auf 1200000 Tonnen erhöht und der Anteil der Schiene 25 Prozent beträgt, dann sind das also 300000 Tonnen. Auf der Straße bleiben dann 75 Prozent, also 900000 Tonnen. Insgesamt werden also auch nach der Steigerung des Schienenanteils mehr (!) Güter auf der Straße transportiert als heute. Wer als Verantwortlicher in Politik oder Bahn den Eindruck erweckt, durch die geplanten neuen Hochgeschwindigkeitsgleise würde der Lkw-Verkehr merklich reduziert, streut den Bürgern Sand in die Augen (oder scheitert am Grundschul-Know-how). Es gibt nur eine echte Lösung: das Gesamt-Transportvolumen muss durch wirksame Maßnahmen (etwa angemessene Maut) reduziert werden!

Dr. Roland Feindor

Rosenheim

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