Rosenheim – Wahlsieger in der Stadt ist die CSU mit 33,9 Prozent der Stimmen. Damit liegt sie deutlich unter dem Landesschnitt von 37 Prozent. Auf dem zweiten Platz landeten die Grünen mit 19,1 Prozent, die bayernweit lediglich auf 14,4 Prozent kamen. Die Freien Wähler liegen im Stadtgebiet mit 11,9 Prozent deutlich unter dem Landesergebnis (15,8 Prozent). Die SPD dagegen holte 8,3 Prozent – fast identisch mit dem bayernweiten Schnitt von 8,4 Prozent.
14013 Briefwähler in
der Stadt Rosenheim
Ein Blick auf die Ergebnisse in einzelnen Stadtteilen und Wahllokalen offenbart frappierende Unterschiede, auch wenn die Aussagekraft der Zahlen angesichts von 14013 Briefwählern, nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben. Haben beispielsweise viele ältere Menschen sich für eine Briefwahl entschieden, werden ihre Stimmen in eigenen Briefwahlbezirken ausgezählt und machen eine Zuordnung zu einzelnen Stadtteilen oder örtlichen Wahllokalen unmöglich. Bemerkenswert ist, dass sich der Stadt-Land-Gegensatz, der bayernweit bei den Wahlergebnissen zu beobachten ist, sich innerhalb des Stadtgebiets wiederholt. In den eher dörfliche strukturierten Stadtteilen wie Pang, Heilig Blut oder Happing lag die CSU vorne. Das zeigt unter anderem ein Blick auf die Ergebnisse im Happinger Hof und im Mehrzweckraum des Kinderhorts Pang. Im Happinger Hof lag die CSU mit 34,5 Prozent deutlich vor Grünen (19,4 Prozent) und AfD (16,1 Prozent). Im Kinderhort in Pang setzen 161 der 202 Bürger ihr Kreuz hinter die CSU. Auch in Aising und der Aisingerwies hatten die Christsozialen, wie bereits vor fünf Jahren, die Nase vorn.
In manchen Wahllokalen der Innenstadt fuhren dagegen die Grünen bemerkenswerte Zahlen ein, hier holte aber auch die AfD teils viele Stimmen. In Raum 25 der Volkshochschule wählten 244 Rosenheimer. Davon gaben 31,3 Prozent den Grünen ihre Stimme, 19,3 Prozent der CSU und 9,3 Prozent der AfD. Nur wenige Meter weiter, in Raum 24, zeigte sich ein komplett anderes Ergebnis. Zwar hatten die Grünen mit 22,5 Prozent auch dort die Nase vorne, allerdings dicht gefolgt von der AfD (21,8 Prozent) und der CSU (20,8 Prozent). Noch vor fünf Jahren setzten die Bürger in der Volkshochschule mit 36,2 Prozent mehrheitlich ihr Kreuz hinter die CSU, gefolgt von den Grünen (19,4 Prozent) und der AfD (14,8 Prozent).
Grüne punkten
in der Innenstadt
Eng wurde es für die CSU im Wahllokal Raum E 09 der Johann-Rieder-Realschule. Nur knapp konnten sie sich mit 27,1 Prozent gegen die Grünen (26,7 Prozent) durchsetzen. Vor fünf Jahren hatten die Grünen mit 30,4 Prozent die Nase deutlich vorne. Die CSU kam damals auf 24 Prozent. Die meisten Stimmen sammelten die Grünen im Wahllokal in der Hochschule. Dort kamen sie auf 28 Prozent, gefolgt von der CSU mit 26,1 Prozent.
In den anderen Wahlräumen der Realschule erhielt die CSU allerdings die meisten Stimmen. Das Besondere: Im Raum 202 holte die Partei mit 42,2 Prozent ihr bestes Ergebnis in der Stadt. Hinter den Grünen gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Freien Wähler und der AfD sowie vereinzelt der SPD.
In den 25 Wahllokalen im Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium ist die CSU zwar der klare Sieger. Mit deutlichem Abstand folgen – im Gegensatz zum bayernweiten Trend – allerdings die Grünen (zwischen 16,5 und 25,5 Prozent) auf Platz zwei. Dahinter liegen die Freien Wähler und die AfD. Allerdings nicht in jedem Wahlzimmer: Denn vereinzelt schnitt die SPD dort überdurchschnittlich gut ab – teilweise sogar mit über zwölf Prozent. In Bayern sind es zum Vergleich nur 8,4 Prozent. Zweitstärkste Partei war in vielen Wahllokalen der Stadt die AfD. Stark vertreten waren die AfD-Anhänger im Landratsamt, an der Mittelschule am Luitpoldpark sowie in der Prinzregentenschule. Von den 212 Wählern wählten im Landratsamt 28,6 Prozent die AfD. Noch vor fünf Jahren waren es mit 18,3 Prozent deutlich weniger. An der Mittelschule setzten 98 der 196 Wähler ihr Kreuz hinter die AfD. In der Prinzregentenschule waren es 128 der 200 Wähler. In der Oberwöhrstraße, direkt in der Nähe des Wasserkraftwerks, liegt der Kindergarten „Villa Kunterbunt“. Dort, wo sonst Kinder spielen, haben am Sonntag 29,5 Prozent für die AfD gestimmt, so viele wie in keinem anderen Rosenheimer Wahllokal. 110 Bürger (25,5 Prozent) setzten ihr Kreuz hinter die CSU, nur 69 (16 Prozent) wählten die Grünen.
Bunte Mischung in
Oberwöhr
Politisch vielfältig sind dagegen die Bürger im benachbarten Oberwöhr. Im Wahllokal in der Pfarrei St. Josef der Arbeiter stimmten 21,9 Prozent für die CSU, 21,5 für die Grünen, 20,3 für die AfD, elf Prozent für die Freien Wähler und 8,9 Prozent für die SPD. Bessere Ergebnisse erzielte die SPD in den beiden Wahllokalen der Caritas sowie in der Staatlichen Berufsschule. Hier kamen die Sozialdemokraten jeweils auf 10,9 Prozent sowie auf 10,7 Prozent – und lagen damit trotzdem deutlich hinter CSU, AfD und den Grünen. Die Freien Wähler sammelten mit 18,0 Prozent die meisten Stimmen im Raum 108 der Johann-Rieder-Realschule.
Gefolgt von 17,4 Prozent im Raum E 005 der Grund- und Mittelschule Aising. 17,1 Prozent waren es im Raum E15 der Grund- und Mittelschule in Westerndorf St. Peter. Sie belegten damit den zweiten Platz hinter der CSU (34,4) Prozent. Im Raum E06 der Grundschule Erlenau kamen sie auf 13,1 Prozent, in der Pfarrei Heilige Familie Rosenheim auf 15,7 Prozent. Die FDP konnte im Raum B 408 des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums mit 6,6 Prozent die meisten Stimmen generieren.