Rosenheim – Marlies Moosauer ist seit 2017 bei der Bavaria Fiction für „Die Rosenheim-Cops“ im Einsatz – zunächst als Producerin, später als Ausführende Produzentin. Seit einigen Wochen ist sie die neue Produzentin. Ihr Vorgänger, Alexander Ollig, verabschiedet sich nach 16 Jahren in den Ruhestand. Doch welche Aufgaben hat man als Produzent? Und kann man sich in dieser Position vorstellen, selbst vor der Kamera zu stehen? Marlies Moosauer beantwortet die wichtigsten Fragen.
Was ist das Besondere an den „Rosenheim-Cops“?
„Die Rosenheim-Cops“ sind eine Serie für die ganze Familie. Wir haben für das Format ein sehr klares Konzept. Viele Elemente wie unsere wunderbaren Schauspielenden, das gesamte Team hinter der Kamera und die schöne bayerische Landschaft tragen zu unserem Erfolg bei. Vor allem aber sind es die Geschichten, die wir erzählen: ein bisschen Krimi, der frei von Gewalt ist, und eine Nebengeschichte, die alltagstauglich ist, ohne klamaukig zu sein. Das Publikum weiß genau, was es bei uns bekommt: fröhliche, leichte Unterhaltung. Diese Verlässlichkeit ist, was uns auszeichnet.
Welche Aufgaben hat man als Produzentin?
Als Produzentin liegt die Gesamtverantwortung für die Serie bei mir. Die Aufgaben reichen von der Drehbuchentwicklung über die Auswahl von Drehorten und Motiven bis hin zur Besetzung der Schauspieler und Schauspielerinnen. Wichtig ist mir aber, klar herauszustellen, dass ein Format wie unseres eine absolute Teamleistung ist. Den Erfolg über so viele Jahre zu halten, kann nur funktionieren, wenn man sich gegenseitig wertschätzt und am gleichen Strang zieht.
Ist das der Fall am Set?
Das gilt tatsächlich für jede und jeden Einzelnen, egal ob Produktionsteam, Schauspielende oder ZDF-Redaktion. „Die Rosenheim-Cops“ sind eine Gemeinschaftsleistung, auf die wir sehr stolz sind. Unseren Erfolgskurs zu halten, ist mein Ziel, und darauf freue ich mich.
Könnten Sie sich vorstellen, auch einmal vor der Kamera zu stehen?
Nein, absolut gar nicht, das wäre überhaupt nicht meins.
Erinnern Sie sich noch daran, als Sie zum ersten Mal von den „Rosenheim Cops“ gehört haben?
Ich bin im Rosenheimer Umland aufgewachsen, und da kommt man an der Marke „Die Rosenheim-Cops“ tatsächlich schwer vorbei. Ich kenne die Gegend, typische Bräuche und Traditionen sowie den bayerischen Humor. Ehrlich gesagt erinnere ich mich an keinen bestimmten Moment, eher gab es immer kleine Berührungspunkte im Alltag, ob es nun Freunde oder Verwandte sind, die die Serie schauen oder Bekannte, die erzählten, dass in ihrer Nachbarschaft für das Format gedreht wurde.
Haben Sie eine Lieblingsfolge?
Ich habe viele! Bei uns ist der Krimifall ja fast etwas nebensächlich, was uns ausmacht, sind unsere Alltagsgeschichten. Wir nehmen hier die Missgeschicke der Charaktere ernst, erzählen nicht slapstickartig oder schreiben bewusst auf Gags hin. Dadurch entsteht der besondere Humor der „Rosenheim-Cops“. Neben unserem großartigen Hauptcast haben wir auch verschiedene Episodenfiguren, die regelmäßig wiederkehren und so unseren Kosmos auf wundervolle Weise bereichern.
Stimmt.
Das Schöne an einem seriellen Format ist, dass man in einzelnen Episoden auch mal ein bisschen was ausprobieren kann, ohne dabei das grundsätzliche Konzept der Serie zu verändern. So entsteht eine bunte Mischung, bei der hoffentlich nicht nur ich, sondern vor allem unser Publikum viele Lieblingsfolgen entdecken kann.
Gab es Momente am Set, an die Sie sich gerne zurückerinnern?
So spontan fällt mir da kein expliziter Moment ein. Grundsätzlich mag ich die familiäre Stimmung am Set und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es ist immer schön, zu sehen, wie die Geschichten, die wir auf Papier entwickeln, zum Leben erweckt werden.
Wenn Sie sich bei den „Rosenheim-Cops“ eine Rolle aussuchen dürften, welche wäre das?
Jede unserer Filmrollen hätte da so ihre Vorzüge für mich. Wahrscheinlich würde ich mir am ehesten die Kommissarinnen-Rolle aussuchen. Zum einen dürfen sie immer in der schönen oberbayerischen Landschaft unterwegs sein, zum anderen kenne ich die Lösung der Fälle, da ich die Drehbücher mitentwickle – deshalb wäre das ein leichter Job für mich!
Was können die Fans der „Rosenheim-Cops“ in den kommenden Staffeln alles erwarten?
Wir wollen uns beständig weiterentwickeln und besprechen deshalb regelmäßig, was gut funktioniert und wo es Handlungsbedarf gibt – sowohl in den Abläufen, bei technischen Fragen als auch Inhalte und Figuren betreffend. Wenn Modernisierungen nötig sind, gehen wir diese behutsam und in enger Zusammenarbeit mit der ZDF-Redaktion an.
Unser Ziel ist es, Geschichten zu erzählen, in denen sich alle unsere Zuschauer und Zuschauerinnen wiederfinden. Dabei wollen wir den unverkennbaren Charme erhalten, der das Format ausmacht – und eben gleichzeitig die Serie weiterentwickeln, damit sie mit der Zeit geht. Wie diese Geschichten dann im Detail aussehen, wird natürlich erst bei Ausstrahlung verraten.
Interview: Anna Heise