Das „Oberbayerische Harvard“ feiert Jubiläum

von Redaktion

100 Jahre TH Rosenheim Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder freut sich auf das neue „Wellnesshotel“ des Wissens

Rosenheim – Die Technische Hochschule (TH) ist aus Rosenheim nicht wegzudenken. Kein Wunder also, dass zur großen Geburtstagsfeier kaum jemand fehlen durfte. Zwar waren die meisten Studenten doch lieber beim traditionellen Bieranstich zum Start in das neue Semester auf dem Campus. Dennoch kamen rund 1000 Gäste im Rosenheimer Kultur- und Kongresszentrum zusammen, um das besondere Jubiläum zu feiern.

„Ich könnte problemlos 100 Stunden füllen und wäre immer noch nicht fertig”, sagte TH-Präsident Heinrich Köster bei seiner Eröffnungsrede. Er war im Jahr 1974 selbst Student in Rosenheim, kennt die Historie daher wie kein Zweiter und führte die Gäste daher durch die Geschichte der Hochschule.

Rund 50 Jahre später begrüßt er den Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, der den TH-Chef als eine Art Mastermind bezeichnet. „Er hat immer wieder neue Ideen und hat mittlerweile so etwas wie eine Rosenheimer Mafia hinter sich versammelt.” Zumindest kommt es dem Ministerpräsidenten so vor, wenn er über den ehemaligen Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner, seinen Nachfolger Daniel Artmann, Bürgermeister Andreas März oder Landrat Otto Lederer wieder von neuen Projekten hört. „Das wird von den Herren dann mit einer besonderen Art von Charme, aber mit so viel Nachdruck vorgetragen, dass es teilweise an die Grenzen der psychischen Belastbarkeit geht”, beschreibt Söder das Engagement aus Rosenheim. Doch die Penetranz zahlt sich scheinbar aus. Rund 320 Millionen Euro der bayerischen „Hightech-Agenda“, einem Programm des Freistaates Bayern, fließen in den neuen Technologiepark sowie ein neues Studierendenzentrum. Doch nicht nur deshalb spricht Söder von einem „Wellnesshotel zum Studieren“ in Rosenheim. „Denn die TH ist ein Musterbeispiel für Technologie und ein attraktiver Standort, auch für internationale Studenten”, ist der Ministerpräsident überzeugt.

Über 100 Jahre hat sich die Hochschule in der Stadt etabliert. Was 1925 mit einer Handvoll Studenten begann, umfasst mittlerweile circa 30 Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Gesundheit sowie Gestaltung und Soziales. In Rosenheim und den drei Außenstandorten Burghausen, Mühldorf und Traunstein sind es mittlerweile knapp 8000 Studenten.

„Ein regionaler Champion für ganz Südostbayern”, bilanziert daher Stephanie Jacobs, Amtschefin des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Sie pflichtete Söder bei, der die TH bereits als „Oberbayerisches Harvard“ bezeichnete. Auch wenn der Vergleich noch hörbar für Erheiterung unter den Gästen sorgte, zeigt es die Ambitionen der Hochschule.

Die von Köster avisierten 10000 Studenten scheinen spätestens durch die neuen Investitionen realistisch. Und auch Markus Söder befürchtet bereits scherzhaft die nächsten „unbezahlbaren Pläne”, die im Schreibtisch der Rosenheimer Mafia liegen.

Eine besondere Überraschung erlebte Heinrich Köster, als Bürgermeister Andreas März ganz zum Ende nochmals nach vorne trat, um die „wirkliche Festrede“ zu halten. In dieser dankte er dem Präsidenten für seinen „herausragenden Einsatz und seine außerordentlichen Leistungen” und überreichte Köster die städtische Ehrenmedaille für besondere Verdienste. „Damit hab ich überhaupt nicht gerechnet”, sagte ein sichtlich überraschter Präsident, der die „große Ehre“ mit einem breiten Lächeln annahm.

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