Kölner spielen in der Trainerfrage auf Zeit

von Redaktion

Stöger werde auch am Samstag auf der Bank sitzen, teilt die FC-Führung mit – und danach?

Köln – Der 1. FC Köln spielt in der Frage nach der Zukunft von Trainer Peter Stöger auf Zeit. Der großen Aufregung am Geißbockheim folgte am Tag nach dem 0:2 gegen Hertha eine Job-Garantie, aber ausdrücklich nur für die nächste Partie. „Peter Stöger bereitet die Mannschaft auf das Spiel auf Schalke vor und wird am Samstag auch auf der Bank sitzen“, teilten Vizepräsident Toni Schumacher und Geschäftsführer Alexander Wehrle einheitlich mit.

Die Zweifel daran, dass der allseits beliebte Stöger die Trendwende schaffen kann, sind nach der schlechtesten Zwischenbilanz der Bundesliga-Historie (sogar Tasmania Berlin hatte 65/66 nach 13 Spielen schon einen Sieg) aber eher gewachsen. Unmittelbar nach der Heimpleite gegen Hertha hatten die Bosse Bekenntnisse noch verweigert und sich stattdessen im Haus von Präsident Werner Spinner zu einer spontanen Sitzung getroffen.

Das halbherzige Bekenntnis zum Erfolgscoach der vergangenen vier Jahre überrascht. Denn vor dem Hertha-Spiel hatte Schumacher eigentlich eine Grundsatzentscheidung angekündigt. „Wir wissen, dass aus den nächsten Spielen Punkte geholt werden müssen“, hatte er gesagt: „Wenn das nicht der Fall ist, muss man sich zusammensetzen und überlegen, machen wir es wie Freiburg, die mit Christian Streich in die zweite Liga gegangen sind.“

Diese generelle Entscheidung über Stögers langfristige Zukunft will der FC offenbar dem neuen Sportchef überlassen. Die Verpflichtung von Wunschkandidat Horst Heldt gestaltet sich nach ungeschickten Aussagen Schumachers aber schwieriger als ohnehin schon. „Wir haben natürlich mitbekommen, dass in Hannover in der Führungsriege so einige Dinge nicht stimmen“, hatte der frühere Nationaltorhüter beim TV-Sender Sky gesagt und damit 96-Präsident Martin Kind mächtig verärgert.

Kind: Heldt bleibt

Schumachers Aussagen seien „dumm und niveaulos“, schimpfte Kind und schaltete nun endgültig auf stur. „Tausendprozentig“ werde Heldt bleiben, erklärte der Präsident. Außerdem stellte er dem offenbar durchaus wechselwilligen Heldt eine vorzeitige Beförderung zum Geschäftsführer in Aussicht.  dpa

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