Dortmund – Sportlich ein Verlust, für das Vereinsklima von Vorteil – das zuletzt unrühmliche Kapitel Pierre-Emerick Aubameyang ist für Borussia Dortmund geschlossen. Nach diversen schlagzeilenträchtigen Provokationen in den vergangenen Tagen wechselt der Torjäger für 63,75 Millionen Euro zum FC Arsenal. „Von den unschönen Ereignissen der vergangenen Wochen abgesehen erinnern wir uns gern daran zurück, dass die Geschichte von Pierre-Emerick Aubameyang beim BVB über mehr als vier Jahre eine einzige Erfolgsstory war“, kommentierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. „Er hat in dieser Zeit Großartiges für Borussia Dortmund geleistet.“
Auch Aubameyang schlug via Instagram versöhnliche Töne an: „Sorry für alles, was im letzten Monat geschehen ist. Aber ich wollte schon letzten Sommer wechseln, da klappte es nicht, aber jetzt musste es sein. Vielleicht war es nicht der beste Weg, für den ich mich entschieden habe, aber jeder weiß, dass Auba verrückt ist – und ja, ich bin ein verrückter Junge.“
Als Ersatz kommt der bis zum Saisonende vom FC Chelsea ausgeliehene Belgier Michy Batshuayi. „Michy ist ein junger, sehr interessanter Stürmer, der durch eine hohe Torquote besticht“, erklärte Zorc. Der 24 Jahre alte Belgier will sich durch viele Tore für Dortmund für eine WM-Teilnahme im Sommer empfehlen.
Aubameyang spielt künftig auch mit Nationalspieler Mesut Özil zusammen, der seinen Vertrag beim FC Arsenal bis zum Sommer 2021 verlängerte. Nur der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembélé, der für 105 Millionen Euro plus Boni zum FC Barcelona gewechselt ist, und Kevin De Bruyne, den es für 75 Millionen Euro zu Manchester City zog, brachten eine höhere Transfersumme für einen Bundesliga-Club ein als Aubameyang. Er ist der bisher teuerste Zugang der Arsenal-Historie und unterschrieb einen langfristigen Vertrag, die Laufzeit wurde nicht bekanntgegeben.
Der Gabuner setzt sich bei seinem neuen Klub hohe Ziele und hofft auf ähnlichen Ruhm wie der einstige Arsenal-Star und viermalige Torschützenkönig Thierry Henry: „Er war schnell und hat viele Tore erzielt. Auch ich bin ein schneller Spieler und ich schieße Tore, ein bisschen wie Henry.“
Abschiedsgrüße bekam Aubameyang von seinem Dauerrivalen Robert Lewandowski übermittelt. „Alles Gute, es war ein Vergnügen, sich mit dir duelliert zu haben. Nur solche gesunden Vergleiche machen einen noch besser“, twitterte der Torjäger des FC Bayern.
Für den HSV-Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen ist die Bundesliga um eine Attraktion ärmer: „Ich habe Verständnis für den BVB. Aber das ist ein Riesenverlust. Der Kampf Lewandowski/Aubameyang war ein Markenartikel der Bundesliga. Deswegen tut uns das weh.“ Dennoch reagierten viele Dortmunder mit Erleichterung. Ohne Aubameyang dürfte das Saisonziel Champions-League-Qualifikation für den BVB nur noch schwer zu erreichen sein. Es sei denn, Michy Batshuayi erweist sich als ein würdiger Ersatz. dpa