Unterhaching – Die Achterbahnfahrt der vergangenen Wochen haben die Alpenvolleys Haching dann doch einigermaßen unbeschadet überstanden. Denn nach dem 0:3 in Bühl, dem 3:1 gegen Schlusslicht Solingen (nach Satzrückstand) und dem 3:2 nach vergeigter 2:0-Führung in Düren steht das per Wildcard neu in die Bundesliga eingezogene Gemeinschaftsprojekt aus Innsbruck und Unterhaching auf Platz fünf.
Das ist genau die Position, von der aus die Volleyball-Grenzgänger am Ende der Punkterunde in die Playoffs starten wollen. Am Sonntag (18 Uhr) kommt allerdings der TSV Herrsching nach Unterhaching, um den Alpenvolleys diesen Rang streitig zu machen. Und die Gäste vom Ammersee wissen, wie man der Spielgemeinschaft beikommt: Im November gelang ihne binnen vier Tagen erst im Pokal ein 3:2-Sieg in Unterhaching, dann in der Liga ein 3:1-Erfolg in Herrsching.
Bei Hannes Kronthaler hat das Spuren hinterlassen. „Das wird schwerer als in Düren“, prophezeit der Innsbrucker Alpenvolleys-Manager. Dabei sollte das Selbstbewusstsein stimmen, gelang seiner Mannschaft mit dem Fünfsatz-Erfolg jüngst bei den Westdeutschen doch etwas ganz Besonderes: Düren, Tabellenvierter, hatte zuhause bis dato nicht verloren, sogar Meister Berlin und den ambitionierten Dritten aus Frankfurt klar geschlagen.
„Von der Form her passt es“, sagt Kronthaler ungeachtet der holprigen Wochen. In Düren sah der 52-Jährige vor allem in den ersten beiden Sätzen „eine Leistung wie aus dem Zuckerguss“. Doch die Herrschinger seien eben ein Fall für sich, gibt Kronthaler zu bedenken: „Sie spielen unorthodox nach dem Motto: ,Scheiß da nix’.“
Diese Unbekümmertheit, gepaart mit dem Umstand, dass seine Alpenvolleys, die stets in Innsbruck trainieren, in Unterhaching ein halbes Auswärtsspiel haben, verursacht beim Manager ein leichtes Stirnrunzeln. „Wenn wir in der Innsbrucker Olympiahalle spielen würden, würde ich mir gar keine Sorgen machen“, sagt er.
Alles in allem ist Kronthaler aber froh, anders als früher mit Serienmeister Innsbruck in Österreich, durch den Wechsel nach Deutschland endlich mal wieder echten Nervenkitzel zu spüren: „Ich habe jeden Tag eine Gaudi.“ Damit die auch am Faschingssonntag weitergeht, sollte der nur zwei Punkte zurückliegende, lästige Rivale diesmal aber in die Schranken verwiesen werden – und zwar deutlich: „Dieses Spiel ist absolut entscheidend. Wir brauchen drei Punkte, damit wir vor den Herrschingern vorübergehend mal Ruhe haben.“ umberto savignano