München – Seinen ersten Dienstausflug nach Bamberg hat Sasa Djordjevic nicht vergessen. Kein Wunder, in der Vorrunde der vergangenen Saison ist er mit seinen Bayern-Basketballern in der Frankenhölle fürchterlich verprügelt worden (59:90). Den damaligen Spielbericht hat der ehrgeizige Serbe heute noch wie zur Abschreckung auf dem Schreibtisch liegen. Und der 50-Jährige sagt: „Es wäre schon ganz gut, mal dort zu gewinnen.“
An diesem Sonntag (20.15 Uhr) bietet sich die nächste Chance. Und selten schien die Gelegenheit so günstig. Während die Bayern an der Bundesliga-Spitze bislang einsam ihre Kreise ziehen, erlebt der Serienmeister aus Frankem bislang eine grauenhafte Saison. Von den letzten sechs Liga-Partien verlor das Bamberger Starensemble vier, vom Südrivalen sind sie derzeit genauso weit entfernt wie von einem Abstiegsplatz (14 Punkte). Beobachter berichten von tiefen Verwerfungen zwischen den Profis und dem, derzeit wegen einer Schulteroperation pausierenden, Trainer Andrea Trinchieri.
Bayerns Geschäftsführer Marko Pesic allerdings will dem Schwächeln des großen Gegenspielers nicht trauen. „Wenn es darauf ankommt, werden sie da sein.“ Wobei Pesic den Blick momentan ohnehin lieber im eigenen Lager behält. Zuletzt offenbarte die Mannschaft trotz der Erfolgsserie doch immer wieder Schwächen. „Ich habe das Gefühl, dass wir noch besser spielen können“, sagte Pesic.
Ob man dabei auch noch einmal personell nachhilft, bleibt abzuwarten. Zunächst gilt die Hauptaufmerksamkeit der Wiedereingliederung des Langzeitverletzten Vladimir Lucic, der möglicherweise ausgerechnet im Prestige-Gipfel seine ersten Minuten zurück auf dem Spielfeld bekommen wird. Und doch spricht viel dafür, dass man bis zum Ende der Transferfrist Ende März noch einmal nachlegt. Wenn ein passender Kandidat gefunden wird. Am nötigen Kleingeld dafür wird es kaum scheitern. Ihr Budget haben die Bayern ohne das Pokal-Top-4 und die Eurocup-Finalrunde kalkuliert.