Einen Tick hinter Real

von Redaktion

Der U-19-K.o. zeigt, dass Bayern noch viel zu tun hat

München – Abends entfaltet der FC Bayern Campus eine besondere Strahlkraft. In der Nachbarschaft hebt sich dann die rot leuchtende Allianz Arena vom Dunkel ab, für die Junioren des Rekordmeisters ist ihr Ziel dann klarer denn je zu sehen: Dort wollen sie eines Tages auflaufen, in den großen Spielen der Großen.

Auch am Mittwochabend leuchtete der rote Glanz bis zum Campus, die Talente der U 19 aber schlurften gesenkten Hauptes durch die Nacht. Beim 2:3 gegen Real Madrid in der Youth League ist dem ganzen Klub aufgezeigt worden, dass noch viel zu tun ist.

„Real ist einen Tick weiter“, bilanzierte Campus-Leiter Jochen Sauer. Individuell sind die Königlichen besser bestückt, im Mai stellte Real fünf Youngster bei Spaniens Triumph bei der U-17-EM. Im Halbfinale bezwangen sie die deutsche Auswahl, von Bayern waren in Alexander Nitzel und Lars Lukas Mai bloß zwei Abgesandte vertreten.

„Wir haben deutlich gesehen, woran wir arbeiten müssen“, sagte Sauer. „Wir müssen klarer bei unserem Plan bleiben“, analysierte Trainer Sebastian Hoeneß, womit er den Kern gut traf: Seine Bayern hatten Chancen, aber sie kamen mehr über das Kollektiv. In Münchner Reihen fand sich keiner wie der mit sieben Treffern aktuell Führende der Torschützenliste Dani Gómez, auch keiner wie Offensivmann Oscar Rodriguez, der schon ein Profispiel bestritten hat, oder Rechtsverteidiger Sergio Lopez, der kurioserweise im deutschen Ort Remscheid geboren wurde.

Real habe die Kleinigkeiten besser beherrscht, sagte Hoeneß. Das stimmte beim Blick auf den Platz, aber auch das große Ganze betreiben die Spanier auf einem höheren Level. Nach der Partie stand Hoeneß ein paar Minuten allein mit seinem Co-Trainer David Krecidlo auf dem Feld, zur Blitzanalyse. Irgendwo im Hintergrund leuchtete die Allianz Arena. So nah und doch (noch) so fern.  mh/awe

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