Neureuthers Abrechnung

von Redaktion

Watschn für Straßer: „Er soll keine Ausreden suchen“

Die Kommentare aus dem fernen München waren eine schallende Ohrfeige, oder eine „Watsch’n“, wie sie in Bayern sagen. Felix Neureuther hatte genug gesehen und gehört vom Teamkollegen Linus Straßer. „Er soll keine Ausreden suchen“, sagte Neureuther, „nicht immer die Schuld wegschieben, auch mal bei sich selbst suchen.“ Rumms, das saß.

Straßer war in Pyeongchang im Slalom ausgeschieden, und wie zuletzt so oft wirkte er danach nicht mehr von dieser Welt. Er habe kein passendes Set-up gefunden, auch, weil die Bedingungen am Trainingshang ganz andere gewesen seien als auf dem Rennhang. Quatsch, sagte Neureuther: „Er hat das gleiche Material unter den Füßen wie Kristoffersen“ (der im 2. Lauf allerdings auch ausschied). Und der Rennhang und der Trainingshang seien „relativ gleich“, sagte Fritz Dopfer.

Neureuther sparte bei seiner Kritik nichts aus. Straßer, sagte er im Eurosport-Studio, „tut sich immer schwer, die Leistung auf den Punkt abzurufen“. Diese Welle, an der er gescheitert war, „das musst du wissen, das darf ihm nicht passieren, das sind so Flüchtigkeitsfehler, die ihm schon oft zum Verhängnis geworden sind.“ Neureuther hätte das ganz und in Teilen auch über andere Läufer sagen können. Über Viktoria Rebensburg etwa.

Bei Alpindirektor Wolfgang Maier war am Freitag ein Punkt erreicht, an dem er Einblick in seine Gefühlswelt gab. „Es liegt im Ehrgeiz eines jeden, dass er hier nicht nur dabei sein, sondern etwas beitragen möchte zum Gelingen dieser deutschen Mannschaft. Aber auch für seine Sportart. Das ist uns einfach nicht gelungen“, sagte er. Letzter Auftritt der Alpinen, ohne Medaillenchance: Am Samstag im Team-Wettbewerb (3.00 Uhr MEZ).  sid

Artikel 1 von 11